Die Regenmacher - langfristige Störung des Ökosystems?

von Michael Freiherr von Lüttwitz (Kommentare: 0)

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In den 1940er Jahren entdeckten die amerikanischen Chemiker Vincent Schaefer und Bernard Vonnegut, dass Silberjodid die Fähigkeit mit sich bringt, als Kristallisationskerne zu wirken. Diese sind notwendig, damit sich Eiskristalle in Wolken bilden, die anschließend als Regen niederfallen.

1946 wurde zum ersten Mal Silberjodid in Wolken ausbrachten, um Niederschlag künstlich zu erzeugen. Seither spielt Silberjodid eine elementare Rolle beim sogenannten Cloud Seeding (Wolkenimpfung). Diese Technik wurde und wird zivil als auch militärisch genutzt. Die uralte Fantasie, das Wetter zu beeinflussen beziehungsweise zu steuern, wurde dank Silberjodid in die Realität überführt. Der Regenmacher wurde Wirklichkeit.

Die Chemikalie erzeugt nicht einfach Regen aus trockener Luft. Silberjodid wird gemeinhin von Kleinflugzeugen, Drohnen oder Raketen in “regenreife” Wolken ausgebracht wird, um durch die Förderung der Tropfenbildung gezielt die Bildung von Regen oder Schnee anzuregen. Dabei wird Silberjodid in mikroskopisch kleinen Mengen in großer Höhe in mindestens 600 Metern über dem Boden versprüht. Dabei verteilen sich die Partikel über ein großes Areal, sinken ab und bewirken als Kondensationskerne, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit in den Wolken zu Regentropfen kondensiert. Zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Höhe ausgebracht, kann diese Methode Hagelschlag verhindern, was gerade in Obstanbaugebieten von Vorteil ist. Statt Hagel entsteht Regen. Deshalb hat die Silberjodidausbringung vor allem in Obstanbaugebieten Baden-Württembergs Tradition.

Diese Technik wird weltweit genutzt. Hauptsächlich in China, Spanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland, Deutschland, Österreich und der Schweiz die Silberjodidausbringung Tradition. Vor allem in China und Russland dient die Ausbringung von Silberjodid und anderer Chemikalien nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch dazu, von Großereignissen Regen abzuhalten, indem man dafür sorgt, dass er fernab des Ereignisses niedergeht. Die Olympischen Spiele von Peking sind ein typisches Beispiel dafür, aber auch militärische Großaufmärsche brauchen gutes Wetter. In den Vereinigten Arabischen Emiraten soll die Wolkenimpfung in dem wüstenartigen Land die Regenmengen erhöhen, denn Wasser ist dort knapp. In Russland wird die Bekämpfung der Waldbrände durch die Regenmacher unterstützt.

Was in der Atmosphäre ausgebracht wird, kommt wieder auf die Erdoberfläche zurück. Die Behörden beruhigen, dass es Vorschriften für die Ausbringungsmenge existieren und die Silberjodidkonzentrationen weit unter den zulässigen Grenzwerten am Boden ankommen. Sie gelten in gesundheitlicher Hinsicht als unbedenklich, wenngleich Langzeituntersuchungen nicht existieren.

Im menschlichen Bereich vermag Silberjodid in hohen Konzentrationen die Atemwege stark zu reizen, wobei die Schleimhäute von Nase, Rachen und Lunge geschädigt werden können. Zell- beziehungsweise Gewebeschädigungen, Entzündungen, chronische Beschwerden und Immunsystemschwächung wären weitere potenzielle Gesundheitsgefahren. Die für die Auslösung solcher Schädigungen nötigen Konzentrationen werden bei einer Wolkenimpfung jedoch bei weitem nicht erreicht, wenn die Ausbringungsbestimmungen eingehalten werden.

Bekannt ist, dass Silberjodid an sich eine negative Wirkung auf das Pflanzenwachstum und die Gesundheit der Pflanzen hat. Generell wird Silberjodid nachfolgendes Gefahrenpotenzial nachgesagt: Es kann sich in Böden und Gewässern anreichern und die Photosynthese von Algen sowie die Aktivität von Bodenmikroorganismen reduzieren. Dies vermag langfristig Ökosysteme zu stören. Allerdings würden Obstbauern diese Chemikalie sicherlich nicht ausbringen, wenn sie eine Schädigung ihrer Kulturen befürchten müssten. Allerdings sind viele Obstbauern dazu übergegangen, teure Hagelschutznetze über ihren Kulturen zu errichten. Nicht zuletzt ist die Hagelunterbindung oder generell die Regenanregung keine absolut sichere Angelegenheit.

Silberjodid ist für die Regenmacher eine gängige Substanz, die als Werkzeug genutzt wird. Sie ist aber beileibe nicht die einzige. Schon vor der Ausbringung von Silberjodid war Trockeneis ein Mittel zur Förderung der Regenbildung. Trockeneis ist festes Kohlendioxid, das in den Wolken ausgebracht wird, um die Temperatur stark abzusenken, wodurch Wasserdampf schneller kondensiert und als Niederschlag abregnet. Derselbe Effekt entsteht auch bei der Ausbringung von flüssigem Stickstoff. Beide Stoffe werden nicht als gängige Regenerzeugungswerkzeuge gehandhabt.

Wie das Edelmetallsalz Silberjodid können auch Chloride Kondensationskerne liefern: Natriumchlorid, Magnesiumchlorid und Calciumchlorid sind Beispiele. Sie sollen besonders ergiebige Regenfälle bewirken.

In der Literatur wird immer wieder betont, dass die Wirksamkeit der Regenmachermethoden wissenschaftlich umstritten ist. Ihr jahrzehntelange Einsatz würde aber nicht bestehen, wenn die Methode zu keinem Erfolg führen würde. Vielleicht hat sich die Wissenschaft noch nicht intensiv mit dieser Methodik beschäftigt oder sie soll verharmlost werden, denn gerade im militärischen Bereich scheinen diese und andere Methoden sehr effektiv zu sein. Selbstverständlich wird gerade in Deutschland betont, dass solche Maßnahmen nicht genehmigt sind und daher auch nicht zum Einsatz kommen.

Interessanterweise ist vom NATO-Übungsmanöver ”Air Defender” aus dem Jahr 2023 bekannt, dass sich einen Tag vor Beginn die Wolkendecke von den Niederlanden, Deutschland und Polen bis ins Baltikum und Südskandinavien quasi in Nichts auflöste, während ringsum das Übungsgebiet eine Wolkendecke vorlag. Waren hier Silberjodid, Chemtrail-Chemikalien oder gar HAARP im Spiel. HAARP ist ein Forschungsprojekt der US-Armee und bedeutet High Frequency Acitve Auroal Researce Program, auf Deutsch: Aktives Hochfrequenzprogramm zur Erforschung des Nordlichts. Im Grunde geht es darum, Energie oder Chemikalien auf die richtige Weise am richtigen Ort zur richtigen Zeit aus- oder einzubringen, um gewünschte meteorologische Prozesse hervorzurufen.

Aus dem Vietnamkrieg ist bekannt, dass die Amerikaner Silberjodid über den Ho-Chi-Minh-Pfad, Hauptversorgungsader der Nordvietnamesen, ausbrachten, um den Monsunregen zu verstärken, was den Nachschub der gegnerischen Armee massiv behinderte. Beim US-amerikanischen Militärprojekt ”Stormfury” versuchte man 20 Jahre lang mit Silberjodid die Hurrikanstärke abzusenken. Der Erfolg war angeblich moderat. In den USA werden statt Schneekanonen für den Wintersport in Abwandlung zum Regenmacher auch Schneemacher eingesetzt. Durch ihre Wolkenimpfung schneit es. Auch die gegenteilige Wettermanipulation ist bekannt. Man lässt Wolken mittels Silberjodid oder Chloride abregen, bevor die Wolken in eine bestimmte Region ziehen und dort auf natürliche Weise abregnen würden. So kann man Dürren erzeugen.

Inwieweit Starkregen und Dürren in aktueller Zeit im Zusammenhang mit Wettermanipulationen stehen, ist unklar, da über militärische Aktivitäten, aber auch zivile Projekte oft ein Mantel des Schweigens gehängt wird. Hat man durch Wettermanipulation fälschlicherweise statt Regen einen Starkregen ausgelöst, so kann man das immer auf die Klimaerwärmung abschieben. Nach einer künstlichen Regenanregung gab es bereits 1952 in Lynmouth (England) eine Flutkatastrophe. 2024 wird die Flutapokalypse in Valencia mit Regenexperimenten in Marokko in Verbindung gebracht. Auch Dubai erlebte 2023 schwere Überschwemmungen. In allen Fällen wird offiziell ein Zusammenhang mit Cloud Seeding ausgeschlossen.

Wettermanipulationen mit Starkregen oder Dürre haben handfeste wirtschaftliche Interessen. Eine künstliche Verknappung von Wasser macht es teuer. Damit kann man an Börsen wunderbar spekulieren. Letztlich hat die amerikanische Studie ”Weather as a Force Multiplier: Owning the Weather in 2025” aus dem Jahr 1996 vorhergesagt, dass man das Wetter im Jahr 2025 technisch kontrollieren könnte.



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