Ein Prozess für drei Generationen. Der Fall Findeisen, und kein Ende.
von Gastautor (Kommentare: 0)
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- Aufzug mit Ständchen am 21. September 2025 vor der JVA Frankfurt.
- Interview mit Stef Manzini und Martin Schwab von Andrea Drescher.
- Johanna Findeisen sitzt seit rund 850 Tagen in Untersuchungshaft.
- Der ”Rollator-Putsch-Prozess” bewegt sich in der Geschwindigkeit eines Gletschers.
Am Sonntag, dem 21. September 2025 findet vor der JVA Frankfurt ein ”Aufzug mit Ständchen” für Johanna Findeisen und weitere im sogenannten ”Rollator-Putsch-Prozess” in Untersuchungshaft befindlichen politischen Häftlingen statt. Nähere Informationen dazu, sowie ein Angebot an Fahrgemeinschaften, finden Sie ganz am Ende des Artikels. Die geplante Busfahrt nach Frankfurt ist laut Organisatoren wegen zu geringem Interesse abgesagt worden.
An dieser Stelle veröffentlichen wir in voller Länge ein Interview mit Prof. Dr. Martin Schwab und Stef Manzini, das die Journalistin Andrea Drescher vor wenigen Tagen geführt hat. Persönliche Beweggründe, warum einen der ”Fall Findeisen” nicht kaltlässt, und aktuelle Information zur Lage finden sich in diesem Interview.
In vielen Einzelaktionen nehmen Menschen Anteil am Schicksal von Johanna Findeisen, leiten Fallschilderungen an Politiker und Medien weiter, schicken Briefe in die JVA, rufen zur Zeichnung von der Petition folter-nein-danke.eu auf - oder schließen die Frau, die bereits ihren dritten Geburtstag hinter Gefängnismauern verbrachte in ihr Nachtgebet mit ein.
Es ist gegen dem Rechtsempfinden sehr vieler Mitbürger, und auch Menschen auf der ganzen Welt, das hier bisher ohne Beweise für die Tatvorwürfe vorzulegen Mitmenschen so dermaßen lange in Untersuchungshaft gehalten- und nicht selten schwer schikaniert werden. Der Rechtsgelehrte Schwab spricht nicht umsonst sogar von einer Art “Folter”, mit der diese politischen Häftlinge, die während der ”Corona-Plandemie” durch ihre kritische Haltung unliebsam auffielen, nun schon Jahre lang inhaftiert sind.
Von einem Verfahren für die nächsten drei Generationen spricht Findeisens Verteidiger, Martin Schwab, in diesem Zusammenhang.
Es kann einem mit Fug und Recht die Spucke wegbleiben, wenn man den Prozess beobachtet, der sich in der Geschwindigkeit eines Gletschers voranbewegt.
Umso wichtiger ist es immer wieder ein Zeichen zu setzen, ohne Vorverurteilung, aber auch ohne Freisprechung, einfach menschlich zu sein. Diese Justiz ist willkürlich und unglaubwürdig, soviel jedenfalls steht zweifelsfrei fest. Ein Schuldspruch steht nicht fest. Johanna Findeisen ist als Täterin bis heute nicht überführt. Ein Opfer der Justizwillkür ist sie längst.
Gastautor: Andrea Drescher
Unschuldsvermutung? Vor deutschen Gerichten anscheinend ein Fremdwort.
Am 11. September verbringt Johanna Findeisen ihren 3. Geburtstag im Gefängnis. Unter Umständen, die an weiße Folter erinnern. Darum wurde – u.a. auch von mir – die Seite ”www.folter-nein-danke.eu” ins Leben gerufen. Am 21. September wird aus diesem Anlass ein ”Aufzug mit Ständchen” an der JVA in Frankfurt am Main zelebriert. Er dient dazu, auf ihr Schicksal, aber auch das der anderen Angeklagten im sogenannten ”Rollator-Putsch” hinzuweisen.
Durch die folgenden Interviews mit ihrem Anwalt Prof. Dr. Martin Schwab und Stef Manzini von stattzeitung.org, die den Fall von Anfang an journalistisch begleitet hat, soll wieder auf einen Menschen aufmerksam gemacht werden, der angeklagt ist, als ”Reichsbürger” aus ”einer tiefen Ablehnung der staatlichen Institutionen heraus einen Putsch geplant zu haben.” (FAZ)
Wer ist der Mensch Johanna Findeisen? Verschiedene Artikel von stattzeitung.org geben darüber einen ersten Eindruck. Dort liest man u.a.: Johanna Findeisen wurde 1970 geboren, ging in Überlingen in die Waldorfschule und ist im Überlinger Hinterland aufgewachsen. Die gelernte Arzthelferin war am 1. Juli 2002 als Sanitäterin beim Flugzeugabsturz bei Überlingen eingesetzt. Ein Ereignis, das sie nicht mehr loslassen sollte.
Findeisen arbeitete als Einzelfallbetreuerin für Inklusion und Migranten für verschiedene hiesige Gerichte. Bei dieser Tätigkeit lernte sie ihren Verlobten, einen Schwarzafrikaner, kennen. Die Friedensaktivistin, Politikerin der Partei ”die Basis”, die im Bundestagswahlkampf 2021 2 Prozent Stimmen erhielt und damit das höchste Ergebnis innerhalb ihrer Partei einfuhr, ist begeisterte Seglerin, liebt die klassische Musik und spielt selbst Cello. Johanna Findeisen ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. (stattzeitung.org)
Die bekannte Maßnahmenkritikerin hat sich offensichtlich erst während der Corona-Zeit wirklich politisiert, wie eine kurze Recherche im Netz zeigt. Denn sie hat sich beruflich lt. ihrem LinkedIn-Profil auf das Training und Coaching von Führungskräften, Mitarbeitern und ganz besonders Auszubildenden in mittelständischen Unternehmen und KMUs spezialisiert und Unternehmer, Management und Mitarbeiter bei Veränderungsprozessen begleitet. Das ist eigentlich nicht das typische Profil eines Staatsverweigerers, im Gegenteil. Es ist eher typisch für gut ins System integrierte Menschen.
Das sieht dieses System anders, für das sie wohl eine Schwerstverbrecherin wie die RAF-Terroristen darstellt. Selbst der Südkurier schreibt: ”Findeisen wird wie eine Schwerverbrecherin in den Gerichtssaal geführt, untergehakt von zwei Beamtinnen, die sie an ihren Platz begleiten. Bei dem Gerichtsgebäude im Frankfurter Stadtteil Sossenheim handelt es sich um ein Provisorium in Containerbauweise, mit Stacheldraht umzäunt, von Videokameras beäugt und von Polizisten in Mannschaftswagen gesichert.”
Unabhängig von den Schuldvorwürfen seitens der Staatsanwaltschaft, die vor Gericht zu beweisen oder zu widerlegen sind: allein Dauer und Verlauf des Prozesses sowie ihre Behandlung durch Mitarbeiter der JVA, wirft ein mehr als ungutes Licht auf unseren Staat. Eine Unschuldsvermutung gegenüber Angeklagten gehört wohl der Vergangenheit an.
Ich sprach zunächst mit einem ihrer Anwälte, Prof. Dr. Martin Schwab und anschließend mit Stef Manzini, der Herausgeberin der stattzeitung.org über den aktuellen Stand des Falles.
Ein Verfahren für die nächsten drei Generationen
Andrea Drescher: Wie hat sich der Fall in den letzten Monaten entwickelt?
Martin Schwab: Also in den letzten Tagen war sie ziemlich empfindlich. Es sind so viele Aspekte. Sie leidet zum Beispiel darunter, dass jetzt schon wieder zwei Wochen Verhandlungspause sind. Die für die Woche ab dem 1. September 2025 ursprünglich mal geplanten Termine wurden abgesetzt, ohne dass man ihr eine Begründung gegeben hätte.
Dann war ein Knastsommerfest angekündigt, das drei Stunden dauert, sie darf aber nur eine Stunde daran teilnehmen. Das liegt an der Täter-Trennung, da zwei Mitangeklagte auch daran teilnehmen wollen. Alle anderen Insassen dürfen die ganzen drei Stunden dabei sein. Aber die drei Betroffenen aus dem ”Rollator-Prozess” dürfen jeweils nur eine Stunde feiern. Da wird mir mal wieder bewusst, wie sehr sie gegenüber den anderen Gefangenen zurückgesetzt werden, obwohl für sie die Unschuldsvermutung gelten müsste. Das ist auch der Grund, warum sie nur abwechselnd zum Gottesdienst gehen oder an sonstigen Freizeitveranstaltungen im Knast teilnehmen dürfen.
Andrea Drescher: Also ist das eine offizielle Regelung, die generell für gemeinsam Angeklagte gilt?
Martin Schwab: Ja, es gibt die sogenannte Täter-Trennung, die besagt, dass Angeklagte untereinander keinen Kontakt haben dürfen. Das ist eine sogenannte verfahrenssichernde Anordnung des Gerichts. Im Fall dieses Verfahrens wurde es für die Angeklagten dieses ”Terrorismusprozesses” angeordnet.
Andrea Drescher: Wie ist die Prozesssituation, außer dass es jetzt schon wieder Verhandlungspause gibt?
Martin Schwab: Die Prozesssituation ist die, dass wir von den 260 vorgesehenen Zeugen gerade mal 20 vernommen haben. Nach ca. 80 Verhandlungstagen. Es steht uns darüber hinaus noch eine längere Sitzung abgehörter Telefongespräche bevor. Wenn wir alle diese Zeugen vernehmen und diese Telefonüberwachungen alle anhören wollen, dann wird der Prozess vielleicht in drei Generationen zu Ende sein.
Vermutlich würde sich eine Presseanfrage lohnen, was der Prozess mittlerweile schon gekostet hat. Wenn wir mal die Arbeitsstunden vom LKA, vom BKA, vom Generalbundesanwalt, vom Verfassungsschutz usw., die in dieses Verfahren investiert wurden, zusammenrechnen. Hinzu kommen ja noch die rund 3.000 Polizeikräfte, die am 7. Dezember 2022 im Einsatz waren – den ganzen Tag.
Andrea Drescher: Gibt es irgendeine Chance auf Haftentlassung? Johanna zählt ja nicht zu den ”Hauptangeklagten”?
Martin Schwab: Es ist so, dass sie in Stuttgart jetzt wohl den ersten unter Auflagen freigelassen haben. In München werden wohl zwei Mitangeklagte folgen oder sind schon gefolgt, aber in Frankfurt sind alle Angeklagten noch in Haft.
Was die Chancen von Johanna angeht: Leider habe ich keine Glaskugel. Wir haben es bis jetzt noch nicht einmal geschafft, eine Einlassung zur Sache hinzukriegen. Bis jetzt hat sie sich nur zu ihrer Person, nicht aber zu den Tatvorwürfen inhaltlich geäußert. Solange das nicht passiert ist, wird es eher schwierig.
Andrea Drescher: Also in 80 Verhandlungstagen in anderthalb Jahren gab es noch keine Einlassung zur Sache?
Martin Schwab: Der Generalbundesanwalt dekontextualisiert die Ermittlungsergebnisse, um daraus eine Terrorismusgeschichte zu konstruieren. Da gibt es einen interessanten Bericht auf Transition News, in dem ein Prozessbeobachter befragt wurde. Dort wird die ganze Absurdität des Prozesses deutlich.
In einem der abgehörten Telefonate, das abgespielt wurde, gab es eine Stunde lang nichts Relevantes, nichts, was irgendwelche Umsturz-Fantasien beweisen. Und schon gar nicht irgendwelche konkreten Pläne.
Es werden uns praktisch Woche für Woche Giga-Byte an neuen Aktenbestandteilen vor die Tür gekippt, die dann wieder durchgearbeitet werden müssen. Das ist die Herausforderung, denn es ist ganz schwierig, die Mandantin auf eine Einlassung zu den Tatvorwürfen vorzubereiten, ohne dass man unbedacht in ein scheinbar offenes Messer läuft.
Andrea Drescher: Wie lange kann eine Untersuchungshaft noch anhalten? Ich dachte, so etwas geht maximal 18 Monate.
Martin Schwab: Nein. Das kann bis auf Ultimo verlängert werden. Die Grenze ist nur das voraussichtliche Strafmaß. Wenn also absehbar ist, dass die bereits verbüßte Untersuchungshaft länger dauert als die Strafe, die im Falle einer Verurteilung ausgesprochen werden wird, muss man die Angeklagten rauslassen. Dann wird es unverhältnismäßig.
Ich denke, in diesem Verfahren sind 15 Jahre die Obergrenze, wobei ich jetzt nicht weiß, ob das auch Johanna betrifft. Johanna hat in dieser angeblichen Gruppe nie irgendwas zu sagen gehabt. In der Anklageschrift weist wirklich nichts darauf hin, dass Johanna in irgendwelche größeren Planungen eingebunden worden sein soll.
Andrea Drescher: Ihr steht regelmäßig in Kontakt?
Martin Schwab: Ja, wir telefonieren jeden Tag außer an den Verhandlungstagen. Am 9. und 10. September sind Veranstaltungstage anberaumt. Da bin ich wieder vor Ort.
Andrea Drescher: Wie geht es ihr körperlich?
Martin Schwab: Es geht, sie ist jetzt nicht krank. Aber natürlich macht das auch etwas mit ihr. Da sie sich so wenig bewegen darf, weil man sie kaum zum Sport lässt, merkt sie schon, dass das was mit ihrem Bewegungsapparat macht.
Andrea Drescher: Gab es seit der Initiierung der Webseite ”www.folter-nein-danke.eu” irgendwelche Verbesserungen?
Martin Schwab: Keine, die mir bekannt wären. Ich erwarte auch keine Verbesserungen seitens der JVA ohne Druck von außen, da die Leiterin des B-Hauses, wo Johanna untergebracht ist, klar gesagt hat, dass sie sich immer hinter ihre Mitarbeiter stellt. Verbesserungen können wir nur mithilfe des Gerichts erzielen. Das werde ich jetzt als Nächstes angehen. Vielleicht rufen wir ja auch anlässlich ihres Geburtstags noch mal dazu auf, auf der Webseite zu unterschreiben, damit sich da noch mehr Unterstützer finden. Öffentlichkeit ist eine der wenigen Möglichkeiten, die wir haben, auf das Unrecht aufmerksam zu machen.
Andrea Drescher: Ja, gerne.
Stef Manzini von stattzeitung.org sorgt regelmäßig für Öffentlichkeit. Am 2. September veröffentlichte sie den Artikel “853 Tage U-Haft für Johanna Findeisen. Geburtstagsständchen in Frankfurt.”. Ich sprach mit ihr über ihr Engagement und ihre aktuelle Sicht auf den “Fall Findeisen”.
“Das Schicksal von Johanna lässt mich nicht los”
Andrea Drescher: Wie gut kennst Du Johanna?
Stef Manzini: Ich habe sie während der “Plandemie” als Demorednerin immer wieder erlebt. Das waren so viele Aktivitäten – kleine Demos, große Veranstaltungen wie in Nürnberg zur Kundgebung zum Nürnberger Kodex mit Vera Sharav. Überregional und lokal in Überlingen, bei Mahnwachen und auf Montagsspaziergängen. In Ravensburg – eigentlich überall in der Bodenseeregion, wo sie lebte. Bei den Veranstaltungen, auf denen ich entweder als Sprecherin und/oder Reporterin dabei war, entstand am Rande der Redebeiträge ein netter Kontakt, nicht besonders intensiv, aber man hat sich halt gekannt. Ich habe sie einmal in ihrem Haus besucht – und dann kam die überraschende Verhaftung. Seitdem habe ich auch Kontakt zur Familie.
Andrea Drescher: Wie geht die Familie mit der Situation um?
Stef Manzini: Die Eltern sind ganz reizende Menschen, beides Anthroposophen und über 80 Jahre alt. Sie leben auch hier am Bodensee und sind sehr dankbar, wenn ich sie informiere und über unsere Aktivitäten berichte, wie jetzt den Besuch in der JVA am 21. September 2025. Emotional ist es für sie ein Auf und Ab. Sie haben per Zoom ab und zu die Gelegenheit, mit ihrer Tochter zu sprechen. Sie sind sehr tapfer und versuchen, sich in guter Energie zu halten. Mit den erwachsenen Kindern von Johanna habe ich keinerlei Kontakt, das geht nur über die Großeltern.
Andrea Drescher: Wie hält Johanna Kontakt zu ihrer Familie?
Stef Manzini: Mit ihrem Verlobten gab es anfangs Probleme, die Briefe kamen nicht an. Bis wir auf des Rätsels Lösung kamen. Demba schreibt sehr schlechtes Deutsch, seitens der JVA vermutete man wohl geheime Botschaften, die man erst dechiffrieren müsse. Dann hat Martin Schwab interveniert und deutlich gemacht, dass das keine heimlichen Befreiungsbotschaften waren. Von ihrer Schwester wird sie regelmäßig besucht, aber immer noch mit Trennscheibe. Da die Reise vom Bodensee nach Frankfurt für die Eltern zu strapaziös ist, gibt es Zoomanrufe. Die Telefonkontakte gestalten sich schwierig, denn es gibt nur einen Telefonapparat für alle Häftlinge an ihrem Gang.
Andrea Drescher: Sie soll sehr gealtert sein, stimmt das?
Stef Manzini: Ihrem optischen Erscheinungsbild nach ja. Sie färbt sich die Haare nicht mehr und ergraut wohl auch schneller. Sie wird ja dort nicht nur festgehalten. Das Ganze zieht sich schier endlos dahin und das mit ungewissem Ausgang. Prozesstermine sind bis ins Jahr 2027 anberaumt. Sie wird dort schikaniert, es ist großes Leid, das ihr da widerfährt.
Andrea Drescher: Gibt es irgendwas bei Johanna, was Du mit typischen „Reichsbürgern“ oder gar „Nazis“ in Verbindung bringen würdest?
Stef Manzini: Nun, ihr Verlobter, der sie immer wieder besucht, ist Schwarzafrikaner. Das macht die Vorwürfe ziemlich lächerlich. Sie hat kein „arisches“ Weltbild, sondern ein anthroposophisches. Und das hat sie immer wieder gelebt.
Sie hat sich für ortsansässige Gerichte in Konstanz und Überlingen als Fallbetreuerin in der Flüchtlingshilfe im Rahmen der Inklusion von Kindern und Jugendlichen engagiert. Dabei hat sie mit einem ortsansässigen Segler einen Verein gegründet, damit besondere Kinder und Jugendliche eine neue Perspektive durch den Segelsport gewinnen können. Kinder sind ihr ein großes Anliegen.
Andrea Drescher: Warum findet das Geburtstagsevent am 21. September und nicht am 11. September statt?
Stef Manzini: Der 11. September ist ein Wochentag. Damit möglichst viele kommen können – vom Bodensee ist es eben eine weite Fahrt nach Frankfurt – sollte es am Wochenende stattfinden. Da ich persönlich aber am darauffolgenden Wochenende bereits einen Urlaub gebucht habe, hat die Organisationsgruppe entschieden, es auf den 21. September zu verschieben.
Andrea Drescher: Und was passiert an diesem Tag?
Stef Manzini: Es gibt einen Aufzug mit Ständchen. Dabei auch Cellomusik, da sie das Instrument selbst spielt. Auch Trommler werden dabei sein. Dann werden wir rund um die JVA gehen und hoffen, dass sie uns sehen bzw. hören kann. Ich weiß, dass das im letzten Jahr sehr wichtig für sie war. Das Gefühl von „Du bist nicht allein und nicht vergessen“. Unser Gruß gilt auch allen dort Inhaftierten und allen anderen Angeklagten in diesem seltsamen “Rollator-Putschprozess”.
Andrea Drescher: Wer hat die Veranstaltung organisiert?
Stef Manzini: Das ist die Friedens- und Freiheitsbewegung Pforzheim, deren Verantwortlicher das zum 2. Mal angemeldet an.
Andrea Drescher: Gibt es einen Unterstützerkreis, dem man sich anschließen kann?
Stef Manzini: Nicht direkt. Ihr Steuerberater ruft zu Spenden für sie auf, damit sie sich den langen Prozess auch leisten kann. Es gibt den Veranstaltungshinweis auf Telegram und eine Telegram-Gruppe zur Koordination von Fahrgemeinschaften https://t.me/zuJohanna.
Andrea Drescher: Warum engagierst Du Dich so für den Fall?
Stef Manzini: Ich tue das, weil ich sie kenne und überzeugt bin, dass sie nie mit Gewalt irgendetwas zustande bringen wollte. Ich kann nicht in ihren Kopf schauen. Aber sie hat bei allen Demonstrationen – auch und insbesondere bei aufgeheizter Stimmung – immer zu Friedlichkeit aufgerufen. Sie hat nie mit „Schaum vor dem Mund“ gesprochen, sondern immer auf die Liebe hingewiesen. So habe ich sie immer erlebt.
Selbst wenn sie sich vielleicht in irgendetwas verrannt haben sollte: Es gibt keinen Grund, einen Menschen derart lange in Untersuchungshaft zu nehmen, der noch nie gegenüber einem anderen auch nur die Hand gehoben hat.
Hinzu kommt, dass sie nur wenige km Luftlinie von meinem Wohnort entfernt lebt. Das macht das Ganze für mich zu einer Herzensangelegenheit.
Andrea Drescher: Danke für Dein Engagement!
Unterstützungsmöglichkeiten
Spenden
Kontoinhaber: Marc Brodbeck
IBAN: DE24 6906 1800 0061 4091 06
Bank: Volksbank Überlingen
Verwendungszweck: “Schenkung Treuhandfonds Rechtsverfolgung Johanna Findeisen 30741”
Unterschreiben
www.folter-nein-danke.eu
Hinfahren
21. September 2025, 14:45 Uhr
60435 Frankfurt, Auf der Platte/Wendeplatz
Flyer zum Drucken und Verteilen
Zur Chronologie des Falles "Johanna Findeisen"
- Am 1. Juli 2022 trifft Johanna Findeisen den neuen russischen Generalkonsul Ivan Khotulev bei der Gedenkfeier der Flugzeugabsturz-Opfer in Überlingen am Bodensee.
- Im Sommer/Spätsommer 2022 wird Findeisen daraufhin nach Frankfurt ins russische Konsulat eingeladen. Eine Geste der Dankbarkeit, weil Findeisen bei der Gedenkfeier auch dem russischen Gesandten die Hand geschüttelt hatte, so ist später zu erfahren.
- Am Sonntag, dem 4. Dezember 2022 hält Johanna Findeisen in ihrer Eigenschaft als Mitglied des Landesvorstands der Partei "die Basis" eine Demorede in Baden-Baden, auf Einladung des dortigen Ortsverbands. An diesem Sonntag besucht sie ebenfalls auf Einladung der Basis ein klassisches Konzert der "Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Baden-Baden".
- Am Montag, dem 5. Dezember 2022 übergibt Findeisen einen Brief einer Assange-Aktivistin aus Überlingen an den Diplomaten Khotulev.
- Am Mittwoch, dem 7. Dezember 2022 erfolgt eine Hausdurchsuchung im Rahmen der "Razzien gegen Reichsbürger" in Findeisens Haus in Frickingen am Bodensee.
- Am 22. Mai 2023 erfolgt die Festnahme Findeisens, die Generalbundesanwaltschaft stellt sie unter den Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Johanna Findeisen wird in der JVA Schwäbisch Gmünd inhaftiert.
- Seit dem 21. Mai 2024 wird Johanna Findeisen zusammen mit acht weiteren Verdächtigen der sogenannten „Reuß-Gruppe“, unter ihnen Heinrich XIII Prinz Reuß und Birgit Malsack-Winkemann in Frankfurt am Main der Prozess gemacht. Die Anklage lautet Hochverrat.
Lesen Sie zum Fall Findeisen die bisherigen Publikationen:
- 853 Tage U-Haft für Johanna Findeisen. Geburtstagsständchen in Frankfurt.
- AfD verächtlich machen. Folteropfer verhöhnen. 2.268 Menschen beleidigen. Der Südkurier. Mainstream-Medium.
- Ausgeliefert! Johanna Findeisen. Wir klagen an: den deutschen Rechtsstaat.
- Johanna Findeisen. Folter in deutschen JVAs. Aufruf zum Widerstand. Online-Plattform www.folter-nein-danke.eu ab heute im Netz.
- Johanna Findeisen. Der Prozess-Irrsinn geht weiter!
- Johanna Findeisen muss sich nackt ausziehen und frieren. Trotz Fieber.
- Werden hier Kinder in Stollen gehalten? Geht es darum im “Reichsbürger-Prozess”?
- Johanna Findeisen wird in der JVA Frankfurt ein “bisschen” gefoltert.
- Ab wann ist man ein Terrorist?
- Von Gefängnismauern und Sonnenblumen. Goldene Regeln für Journalisten gehören auf den Müll der Geschichte eines Journalismus, den es so nicht mehr gibt.
- Freiheit für Johanna Findeisen! Demonstration an der Frankfurter JVA.
- "Faeser will Meinungen unterhalb des Strafbaren verbieten“. Stef Manzini. Journalistin.
- "Schätzchen, wir werden schießen“, Martin Schwab im Interview mit Stef Manzini.
- Ballweg, Füllmich, Findeisen. Wir haben genug von dieser Willkür!
- Warum hatte Johanna Findeisen Kontakte zu "Reichsbürgern“? Hier spricht ein Freund.
- Was hat Julian Assange mit den Reichsbürgern zu tun? Der Fall Findeisen. Dichtung und Wahrheit?
- "Reichsbürger-Prozess“. Das Gebot eines fairen Verfahrens ist bereits jetzt verletzt“, Martin Schwab Strafverteidiger.
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- "Ich bin keine Reichsbürgerin!“ Johanna Findeisen.
- Kein Zweifel an Johanna Findeisen!
- Jetzt angeklagt wegen "Hochverrat": Johanna Findeisen.
- Der Fall "Johanna Findeisen" und die Medien.
- stattzeitung.org trifft Augenzeugen zu Johanna Findeisens Russland-Kontakten.
- Gefährliche Terroristin, oder unliebsame Aktivistin? Der "Fall" Johanna Findeisen.
- Fotos mit schönen Erinnerungen für Johanna Findeisen.
- Erneut Reichsbürger-Razzia. Johanna Findeisen festgenommen.
- Wer sind die "Reichsbürger“, was wollen sie erreichen und Briefe, die uns erreichten.
- Darf man Johanna Findeisen öffentlich bloßstellen?
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