Wie “Indianer” im Biosphärenreservat: Ein ökosoziales Experiment?
von Michael Freiherr von Lüttwitz (Kommentare: 0)
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- Ann-Katrin Kaufhold, SPD, fordert eine gesellschaftliche Umgestaltung.
- Der Mensch wird in einem linksgrünen Experimentierfeld zum Versuchskaninchen degradiert.
- Auf ”Reservatinsassen” können verschiedenartige Reglementierungen und Nachteile zukommen.
- Bürokratie wird durch die Reservatschaffung ausgedehnt. Gemeinden entmachten sich bei ihrer Zustimmung zur Reservatumsetzung selbst.
Wer will schon ein Versuchskaninchen sein wie bei der Corona-Impfung, die voll in die Hose ging und mit Tod und schweren Schäden für viele Mitmenschen endete. Viele Menschen haben das Vertrauen in staatliche Stellen längst verloren. Sie stehen einer politischen Bevormundung, denn nichts anderes bedeutet unter gesellschaftspolitischem Blickwinkel die Ausweisung des Biosphärenreservats, kritisch gegenüber. Bürger in einem Reservat, man denke nur an die Indianer in Nordamerika, sind stets entrechtet – mal mehr, mal weniger.
Es gibt zahlreiche Biosphärengebiete. Kernpunkt dieser Areale ist ein besonderes Schutzkonzept. Als neuestes Projekt steht in Deutschland das Biosphärenreservat Allgäu-Oberschwaben den Bürgern ins Haus. Als Schutzkonzept werden die Hochmoore angeführt. Diese stehen aber bereits unter strengstem Naturschutz. Deshalb verwundert es, weshalb um diese Naturschutzgebiete weitere Zonen eingerichtet werden sollen. In diesen Zonen wird eine Politik umgesetzt, die das Potenzial besitzt, den Lebensalltag der Reservatbewohner durch Regeln, Vorschriften und Verordnungen zu steuern. Der Bürger wird bevormundet und die Bürokratie explodiert. Biosphärengebiete haben nichts mehr mit Naturschutz gemein, sie verfolgen andere Interessen!
Die Ausweisung eines Biosphärengebiets ist im Grunde nichts anderes als ein Modell, in welchem ökologische, soziale und ökonomische Interessen gemäß einer ideologischen Ausrichtung zusammengeführt werden sollen. Ein theoretisches ökosoziales Modell soll unter realen Bedingungen zur Erprobung kommen. Das Areal der Biosphäre wird zu einem großen Experimentierfeld linksgrüner Vorstellungen, zu denen auch der wie eine Krake um sich greifende Zertifikatehandel gehört. Die Menschen in diesem groß angelegten sozialistischen Abenteuer mit ungewissem Ausgang werden zu ”Versuchskaninchen” degradiert.
Neben schöngefärbten Versprechen, mit denen man Gemeinden anfüttert, damit sie sich diesem Versuchsprojekt anschließen, werden zusätzlich Förderungen als Honigtöpfe aufgestellt, ohne dabei konkret zu werden. Letzten Endes dürften die Gemeinden auf den Kosten des ökosozialen, man könnte auch sagen sozialistischen Experiments sitzen bleiben. Wenngleich ein mögliches Ausstiegsszenario in Aussicht gestellt wird, ist dessen Inhalt bislang nicht erarbeitet.
Das Experiment Biosphärenreservat ”Allgäu-Oberschwaben” ist aufgrund seiner Komplexität schwer zu steuern. Gesellschaftliche Umwandlungen sind notwendig, denn sie sind Teil des Programms. Die Verwaltung des Biosphärengebiets dürfte zur Herausforderung werden, die nur mit einer Ausweitung der Bürokratie zu bewerkstelligen ist. Fördermittel werden dafür zwar in Aussicht gestellt, aber der Hauptanteil bleibt an den Gemeinden hängen, zumal die Fördermittel meist nur zeitlich begrenzt gewährt werden. Es ist aufgrund der gelebten Erfahrung zu befürchten, dass die staatliche Steuerung die individuelle Freiheit einschränkt. Vom federführenden Establishment wird vorgegeben, was gemacht und was nicht gemacht werden darf – wer dagegen verstößt, für den gibt es Bußgelder oder Gerichtsverfahren. Auch ein Framing (Vorgabe, wie und was man zu denken hat) durch Mainstream-Medien ist naheliegend.
Ökosoziale Maßnahmen bedeuten zwangsläufig Interessenkonflikte, die unweigerlich zu sozialen Spannungen führen. Letztlich soll ja ein gesellschaftliches Umdenken in einem Biosphärenreservat herbeigeführt werden. Die von der SPD fürs Bundesverfassungsgericht vorgeschlagene Juristin Ann-Katrin Kaufhold zeigt dabei, wo der Weg hinführt: Sie forderte im Zuge der sogenannten Klimakrise in einem neo-marxistischen Aufsatz eine Umgestaltung der Gesellschaft (siehe hier). Mündige Bürger dürften sich das weniger gefallen lassen als Menschen, die schon immer zur Autorität aufblickten und gehorsam alles schluckten, was ihnen vorgesetzt wurde. Kurzum, ein Biosphärengebiet ist keine Ausdehnung des Naturschutzes, sondern ein Experimentierfeld zur Neuaufstellung des Menschen und seines Umfeldes, sozusagen ein sozialistisches Experiment.
Als Köder für diesen sozialpolitisch-gesellschaftlichen Umwandlungsversuch bekommt das Biosphärenreservat die Ausweisung eines UNESCO-Projekts, was die Attraktivität der Region angeblich steigern soll. Damit wird verschleiert, dass es sich um eine Modellregion für wissenschaftliche Studien im Rahmen eines Experiments handelt. Der Verwaltung verschafft das Experiment sicherlich politisches Prestige. Der Bürger hat davon nichts, außer Nachteilen.
Letztlich spielen in dieses Feldexperiment auch Klimaziele hinein. In diesem Konsens ist es unausweichlich, dass hierbei besondere Vorschriften erlassen werden, die das Leben der Bürger radikal zu ändern vermögen. Strengere Bau- und Nutzungsvorschriften für Grundstücke seien beispielhaft angeführt, aber auch Vorschriften bei Renovierungen. Auf diese Weise kann eine Immobile sehr schnell an Wert verlieren oder Unmengen an Finanzmitteln für die Sanierung verschlingen. Letztlich läuft alles auf eine Einschränkung der Nutzung am Eigentum hinaus, denn selbst die Gartengestaltung kann reglementiert werden.
Dazu kommen regelmäßige Kontrollen zur Einhaltung von Umweltauflagen, die landwirtschaftliche Nutzung unterliegt erweiterten Reglementierungen oder gar Verboten und Bauvorhaben müssen sich mit den Zielen des ökosozialen Gedankenguts arrangieren – auf gut Deutsch: Der Amtsschimmel wiehert, die Bürokratie feiert Hochkonjunktur und der Bürger ist weitgehend entrechtet, zumindest im Vergleich zu den Bewohnern außerhalb des Reservats.
Verpflichtende umweltfreundliche Maßnahmen führen zu einem tiefen Griff in den Beutel des Bürgers und die Umstellung landwirtschaftlicher Bearbeitungen ist nicht minder kostspielig. Vorschriften zum Energieverbrauch vermögen die freie Entfaltung der Bürger einzuschränken. Laute Veranstaltungen, Motocross-Fahren oder andere ähnliche Freizeitgestaltungen können Einschränkungen oder gar einem Verbot unterliegen, genauso Jagd und Angeln. Die Facetten zur Einengung des gelebten Alltags sind weitreichend.
Generell wird sich durch das sozialökologische Experiment ”Biosphärenreservat” die bisherige Infrastruktur verändern. Straßenbau, Wohngebiete-Ausweisungen, Ansiedelungen von Betrieben, Betriebserweiterungen, Ausweisung von Gewerbegebieten und vieles mehr sind davon betroffen – im Grunde das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben. Aufgrund der politischen Reglementierung kann dann auch die Steuereinnahme der Gemeinden sinken. Wer muss dafür geradestehen? Sicherlich nicht der Bürgermeister, auch nicht der Gemeinderat, sondern der Bürger, der Insasse des Reservats.
Der Mensch erfährt durch die gesellschaftliche Umgestaltung unter dem Deckmantel Naturschutz im Biosphärenreservat eine Reglementierung seiner Lebensweise und seiner Traditionen. Für den Landwirt bedeutet das Nutzungsbeschränkung, erhöhte Bürokratie und Kostendruck. Auf den Waldbesitzer können Schutzpflichten mit erhöhtem Kostenaufwand, Beschränkungen der Bewirtschaftung und eingeschränkte Nutzungsrechte zukommen. Der Handwerker erfährt durch Auflagen Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu Bewerbern außerhalb des Biosphärenreservats. Eingeschränkte Bau- und Gewerbemöglichkeiten können zu erhöhten Kosten führen. Die Bürger, sie stellen das Gros der ”Versuchskaninchen” im Biosphärenreservat, haben nicht mehr die Kontrolle über ihr Eigentum, weil ”ökosozialistische” Vorgaben greifen. Aufgrund dessen können sie sich veranlasst sehen, ihren Lebensstil ändern zu müssen. Und last but not least können wegen Umweltmaßnahmen die Lebenshaltungskosten steigen.
Es verwundert nicht, dass sich inzwischen Bürgerinitiativen gebildet haben, um das ökosoziale Experiment ”Biosphärenreservat” zu verhindern. ”Allianz für Allgäu-Oberschwaben” gibt auf ihrer Internetseite entsprechende Informationen. Bürgerinitiativen sind ein wichtiger Gegenpol zu den durch das Land tingelnden Werbeveranstaltungen der Befürworter des Reservats. Für die Planer ist es von grundlegender Bedeutung, dass das Biosphärenreservat ein zusammenhängendes Gebiet ist und kein Flickenteppich, denn dieser zerstört die ökosoziale Marschrichtung.
Die Gemeinderäte und der Bürgermeister entscheiden letztendlich, ob sie dem Reservat zustimmen oder nicht, ob sie für den Fortbestand des intakten bürgerlichen Lebens sind oder den Bürgern das Abenteuer der ökosozialen Umformung auferlegen. In letzterem Fall entmachten sich Bürgermeister und Gemeinderat selbst, weil sie ihre Souveränität aufgeben. Im Reservat wird ihnen von ”oben” diktiert, was umzusetzen ist.
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