Hat Überlingen einen Bauskandal?
von Stef Manzini (Kommentare: 0)
Hat die Stadtverwaltung mit OB Zeitler, wir erinnern uns, er war in Horb Baubürgermeister, und ist also vom Fach, bei der Bewertung des Baugrundstücks St. Leonhard, das für den Deisendorfer Löwen getauscht werden soll, getrickst oder geschlampert? Hat auch das Bauamt unter Thomas Kölschbach nur mangelhaft geprüft, und sich auf das Gutachten von Ehrenamtlern verlassen- die dieses Gutachten jetzt nicht rausrücken wollen?
Dem AfD-Stadtrat Thorsten Peters wurde bis zuletzt eine Inaugenscheinnahme zugesagt, und dann doch wieder abgelehnt. Schon alleine das ist doch ein Vorgang, der aufhorchen lässt. Mehrere Millionen Euro könnte der Schaden für den Stadtsäckel bedeuten. Streiten lässt sich bei dieser Kassenlage um weitaus Geringeres. Fest steht: Wir reden hier nicht über Peanuts, und wir leben in einer Stadt, deren Verwaltung sich schon allzu oft mit ”Gutachten” herausredete- die zwar teuer waren, aber dann stets in Schubladen verschwanden.
Jeder Überlinger weiß ganz genau, dass eine Wohnung mit Seesicht immens mehr kostet als eine ohne Seesicht. Hat sich die Überlinger Stadtspitze da quasi selbst betrogen? Und warum? Die Aussage der Stadt, man wisse noch nicht genau, ob im Objekt des Tauschgeschäfts in den oberen Etagen Seesicht ist oder nicht, ist doch unglaubwürdig. Einfach einen Mittelwert zwischen allen Wohnungen heranzuziehen, ist nicht gängige Praxis. Die städtische Antwort, nur ein Haus, in dem alle Wohnungen Seesicht haben, wird als Haus mit Seesicht ausgewiesen, ist lächerlich. Liebe Stadtverwaltung, wir können uns gerne zusammen auf einen Stadtrundgang begeben und nach Häusern suchen, die in den Erdgeschossen ohne- und im Penthouse oben mit Seesicht sind. Das wird ein langer Spaziergang! Es geht doch hier nicht um Bezeichnungen, sondern um Millionen!
Transparente Stadtpolitik würde jetzt ganz schnell Licht ins Dunkel bringen, und restlos klären, ob hier ein folgenschwerer Fehler vorliegt – oder eben nicht.
Ein ”Gschmäckle” hat das Ganze auf jeden Fall, soviel ist schon jetzt sicher!
Peters ist fachfremd, aber Ökonom, er kann rechnen, und er kommt seiner Pflicht als Stadtrat nach und liest akribisch Sitzungsvorlagen. Böse Zungen könnten jetzt auch sagen, er suche nur Fehler um, ganz typisch AfD, Radau zu machen. Na und? Wenn's hilft?
Die Räte, die jetzt unter Umständen schnell ihren Ratskollegen kritisieren, müssen sich doch fragen lassen, warum ihnen das nicht auch aufgefallen ist? Es gibt doch im Überlinger Gemeinderat Architekten, Landschaftsarchitekten und (kleiner Kalauer) Bau-Löwen.
Lieber frisch gewählter Oberbürgermeister Zeitler. Journalisten stellen Fragen und wenn die Antworten nicht zufriedenstellend sind, dann fragen sie einfach weiter. Das ist ihre Aufgabe.
Bitte beantworten Sie unsere Fragen jetzt zielorientiert- und klären Sie zuverlässig diesen ganzen Sachverhalt auf, der mehr als eine Frage aufwirft- und irgendwie nach ”Kungelei” oder ”Schlamperei” aussieht. Beides wäre schlecht für Überlingen.
Hat Peters Unrecht, gibt es dennoch großen Erklärungsbedarf. Sollte der Stadtrat recht haben, handelt es sich nicht um eine Petitesse- sondern um einen handfesten Skandal.
PS: Wir hätten den Artikel ”Löwengeisel” bereits in der vergangenen Woche vor der Stichwahl zum Überlinger Oberbürgermeister veröffentlichen können. Fairness ist der Grund, warum wir das nicht getan haben. Wir wollten Wahlentscheidungen nicht manipulieren. Wir erwarten dafür keinen Dank. Wir wünschen uns jedoch, in Zukunft mit der gleichen Fairness behandelt zu werden.
Lesen Sie, liebe stattzeitungs-Leserin, lieber stattzeitungs-Leser, gerne auch die dazugehörenden Artikel ““Aufgetischt”. Ein neues Format vom Ratstisch direkt auf den Frühstückstisch. Heute: “Die Löwengeisel”.” und “Drohender Millionenschaden für die Stadt Überlingen?”.
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