Von Gefängnismauern und Sonnenblumen. Goldene Regeln für Journalisten gehören auf den Müll der Geschichte eines Journalismus, den es so nicht mehr gibt.

von Stef Manzini (Kommentare: 0)

Bild: s!!z-Team
Meinung

“Machen sie sich niemals mit einer Sache gemein, auch nicht mit einer guten.“ Hans Joachim Friedrichs. Journalist.

Diesen eisernen Grundsatz einer Journalistenlegende schmeiße ich schwunghaft über Bord- oder entsorge ihn auf der Müllkippe der Geschichte eines Journalismus, den es schon lange nicht mehr gibt. Oh, ich sehe schon vor meinem geistigen Auge die moralinsaure Miene von Nikolaus Blome, Spiegel, RTL. Mit erhobenem Zeigefinger geht er voran all den “moralisch einwandfreien“ Journalisten-Kollegen, und mit seinem unsäglichen Satz “die ganze Republik sollte mit dem Finger auf sie zeigen“, gemeint die “Corona-Kritiker“, haben die alle auch maßgeblich dazu beigetragen, ein ganzes Volk zu spalten. Machtmissbrauch von Medienleuten, um Menschen nach eigenem Gutdünken oder wegen einer prallen Geldbörse zu manipulieren, ist ganz besonders ekelhaft, und bringt einen ganzen Berufsstand in Verruf. Das ist zweifelsfrei gelungen.

Auch die mediale Vorverurteilung von Johanna Findeisen ist ein Beispiel von Charakterschwäche, ungerechtfertigt- und durch nichts zu entschuldigen. Medien verurteilen, und Gerichte liefern dann die entsprechenden Urteile nach- das ist nicht ein Rechtsstaat, wie wir ihn haben wollen.

Mit welcher Sache, der Guten oder der Schlechten, sich tausende von Journalisten während und auch noch nach der “Corona-Plandemie“ gemein gemacht haben, mögen Sie, liebe Leser nun ganz alleine entscheiden. Ja, ich bin überzeugt davon, dass Johanna Findeisen keine gefährliche Terroristin ist. Die Friedensaktivistin, die aus ihrem eigenen Antrieb heraus glaubte pädophile Machenschaften aufdecken zu können, und sich in dieser “Sache“ möglicherweise auch Menschen mitgeteilt hat, die auch noch andere Motive hegten, ist unschuldig! Sie ist keine “Reichsbürgerin“, was bitte soll denn das überhaupt sein? Und schon gar nicht wollte sie Menschen verletzen oder gar töten. Für das, was man ihr zur Last legen könnte, muss niemand ins Gefängnis. 24 Stunden am Tag hören wir wie Journalisten urteilen, sie nennen das “einordnen“. Die gute Impfung, die böse AfD. Der gute Selenskyj, der böse Putin. Die gute Kamala, der böse Trump. Findeisen, Terroristin. Zwei Worte kann ich mittlerweile von Politikern der “Altparteien“, und in den Staatsmedien und ihrer Gefolgschaft schon gar nicht mehr ertragen: Rechtsextrem und Demokratie. Das erste ist banalisiert, das zweite verlogen.

Journalisten beschäftigen sich intensiv mit Ursachen, Zusammenhängen und Auswirkungen. Das nennen sie Recherche. In der Komplexität, alle möglichen Aspekte zu erkennen und zu zeigen, liegt die Qualität ihrer Arbeit. Show, don´t tell- so geht das. Mittlerweile komplett Fehlanzeige und während “Corona“, in die vollkommene Absurdität getrieben. Aktuelles Beispiel sind die manipulativen Umtriebe der Staatsmedien, um eine unliebsame politische Kraft zu vernichten. Unnötig all die unsäglichen Ergüsse der Scheinheiligen aufzuzählen, vom Lokalblatt bis hin zu den mit Zwangsabgaben finanzierten öffentlich-rechtlichen Hofschranzen.

Ich positioniere mich in Sachen “Johanna Findeisen“ klar und deutlich genau so: In dubio pro reo!

Man beweise mir das Gegenteil, der bisherige Verlauf des Prozesses gibt jedoch dazu nicht den geringsten Anlass. Ich wünsche mir durchaus harte Haftbedingungen für die wahren Staatsfeinde und Gewalttäter, die wir alle gemeinsam auch nach zig begangenen Straftaten noch mit unserem sauer verdienten Geld voll durchalimentieren müssen- und die frei auf unseren Straßen herumlaufen.

Johanna Findeisen und alle zu Unrecht im Gefängnis schmachtenden politischen Gefangenen sind verfolgte Aufklärer. Verfolgt von einem “Willkürstaat“, so scheint es. Genau wie die “Mut-Ärzte“, und gegängelten Medienvertreter der Medien, die nicht dem angeordneten Narrativ dienen wollen. Für sie alle einzutreten ist vornehmste Bürgerpflicht, ihren Verfolgern friedlich- aber entschieden entgegenzutreten, bin ich meinem Gewissen schuldig.

Also nehmen sie ihren erhobenen Zeigefinger wieder runter, liebe selbsterklärte Qualitätsjournalisten, denn wer mit einem Finger auf sein Gegenüber zeigt, zeigt immer mit drei Fingern auf sich selbst.

Den ehemaligen Kollegen der hiesigen schreibenden Zunft möchte ich einmal eines sagen:

stattzeitung.org verfremdet keine Bilder, wie dasjenige, welches Johanna Findeisen vor der “Reichsbürger-Flagge“ zeigt. Wir verzichten auf Bildmontagen- und auch auf das Framing, das damit erzeugt werden soll. stattzeitung.org reißt auch nicht Sätze aus dem ursprünglichen Zusammenhang wie gerade beim Text des AfD-Stadtrats Peters, der als Privatperson in Frankfurt war und das auch so kommuniziert hatte, um damit einen eigenen gewollten Zusammenhang herzustellen. Das nennen wir Fake News! Und dem ehemaligen Kollegen, der mir im September 2022 eine Mail schickte, und mich bezichtigte durch eine Vortragsveranstaltung mit dem Friedensforscher Dr. Daniele Ganser, die Shoa nach Überlingen zu bringen, möchte ich hier noch ganz hochoffiziell sinnbildlich den Vogel zeigen. Blast mal nicht so die Backen auf, denke ich mir oft, bezugnehmend auf Johanna Findeisen habt ihr doch aus “Corona“ überhaupt nichts gelernt. Dennoch wollen wir ein Lokalblatt nicht überbewerten. Die neuen Medien, zu denen auch stattzeitung.org gehört, erreichen längst Millionen Menschen rund um den ganzen Globus. stattzeitung.org hat Leser in den USA und in Russland, auch in der Ukraine.  

Haltung zu zeigen, um es nochmal zu verdeutlichen, ist also für mich kein Privileg, das aufrechte Journalisten nicht zeigen dürfen. Das Gegenteil ist der Fall. Journalisten mit Rückgrat müssen Haltung zeigen.

Ganz persönlich hat mich selten eine Aktion so berührt, wie die Demonstration in Frankfurt vor der JVA zu Ehren Johanna Findeisen. Und ich bin tatsächlich sehr viel unterwegs. Die ganz besondere Stimmung, in den drei Stunden unablässigem Gang um das Gefängnis, die Harmonie zwischen den Teilnehmern- und letztlich die “Interaktion“ mit den weiblichen Häftlingen war sehr intensiv. Dass Johanna Findeisen vieles davon mitgekriegt hat, ist wunderbar. Sie hat geweint. Wir haben geweint. Nur Mut! Die Gerechtigkeit wird siegen!

Beherzte Menschen zeigten in Frankfurt Solidarität und Mitgefühl, und drückten ihren Protest aus. Findeisens Rechtsanwältin Ute Mannebach legte am Gerichtstag, der auch Geburtstag war, Sonnenblumen an Johanna Findeisens Platz ab. Richter Bonk ließ die Blumen da liegen, und gratulierte der Angeklagten. Das zeigt Mitmenschlichkeit, und lässt die Sonne etwas wärmer strahlen in der grauen Tristesse von Johannas Gefängnisalltag. Dieses Mitgefühl und die Mitmenschlichkeit sollten wir uns niemals nehmen lassen.

Bitte lesen Sie, lieber stattzeitungs-Leser, hierzu auch gerne den Artikel Freiheit für Johanna Findeisen! Demonstration an der Frankfurter JVA..



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