Frieden in der Ukraine ist möglich!
von Gastautor (Kommentare: 1)
Gastautor: Thomas Mantel
Voranstellen möchte ich meine Kenntnisse über die Ukraine, welche ich mir in den Jahren 2010 - 2015 erwarb. In diesen sechs Jahren war ich regelmäßig circa zweimal im Jahr in der Ukraine, in Kiew und einer kleinen Universitätsstadt im Westen der Ukraine, Ternopil.
Als ärztlicher Psychotherapeut hatte ich mich auf eine relativ wenig bekannte Therapiemethode, der Sandspieltherapie nach Dora Kalff, spezialisiert und engagierte mich für die Verbreitung dieser aus meiner Sicht hervorragenden Therapiemethode mit großem seelischem Tiefgang und einer Heilung von innen. Ich wurde angefragt, ein Weiterbildungsprogramm für Sandspieltherapie in der Ukraine zu etablieren und durchzuführen. Ich sagte zu und war begeistert, mit welcher Gastfreundschaft, Fürsorge und Respekt ich bei meinem ersten Wochenendseminar einer psychiatrischen Klinik in Kiew 2010 empfangen wurde. Eine sympathische Dolmetscherin holte mich am Flughafen ab und übersetzte meine Einführungsseminare in Sandspieltherapie. Nach dem Seminar wurde ich von einer deutsch sprechenden Studentin für Geschichte und Kultur bei einer Stadtführung durch Kiew informiert über die geschichtlichen und kunsthistorischen Entwicklungen von Kiew und der gesamten Ukraine. Zu meiner Entlastung lud ich einen befreundeten Kollegen ein und wir teilten uns die Seminare und Selbsterfahrungsstunden. Anschließend machten wir Kurzreisen zu wichtigen kulturellen Orten der Ukraine.
Um die kollektiven unbewussten Hintergründe der Menschen in der Ukraine besser verstehen zu können, las ich nicht nur historische Werke, sondern auch hervorragende Romane, welche vor allem die tragische Geschichte der Ukraine in der Zeit ab dem Ersten Weltkrieg beschrieben. So war ich gut darauf vorbereitet, Sandspieltherapie-Selbsterfahrung anzubieten.
Die analytisch ausgebildeten Therapeutinnen, welche an den Seminaren teilnahmen, beteiligten sich rege an unseren Lehrveranstaltungen und ließen sich offen darauf ein, spontan im freien und geschützten Raum der Sandspieltherapie Bilder aus dem Unbewussten aufsteigen zu lassen und zu gestalten. Die einfühlsame Dolmetscherin trug sicher dazu bei, dass Therapeutinnen sich mir gegenüber als Mann gut öffnen konnten. Nach Beginn des Bürgerkrieges 2014 waren alle Therapeutinnen direkt oder indirekt Opfer dieses begonnenen Kriegs gegen eigene Landsleute, den russischsprachigen Bewohnern der Ostukraine und der Halbinsel Krim. Alle hatten Verwandte im Osten oder der Krim, wollten diese in die sichere Westukraine zu sich holen. Die alten Menschen wollten jedoch verständlicherweise nicht ihre Heimat verlassen.
2014 erlebte ich die friedlichen Demonstrationen auf dem Maidanplatz in Kiew. Vor allem Studenten demonstrierten friedlich, mit kreativen Ideen und bauten ein umfangreiches Protestcamp auf. Ihr vorrangiges Ziel war, das korrupte System der Oligarchen zu überwinden und eine Demokratie nach westlichem Vorbild zu etablieren. Leider kippten die friedlichen Demonstrationen, als von der CIA und anderen Geheimdiensten angeworbene Scharfschützen von den Dächern auf die friedlichen Demonstranten und die Polizisten schossen. Dies war der Beginn des verheerenden Bürgerkrieges. Die Zentralregierung in Kiew wollte den neunzig prozentigen Anteil von Russen auf der Halbinsel Krim enteignen. Die von Putin organisierte und gelenkte Volksabstimmung war dann die Ausweitung des Bürgerkrieges und führte 2022 in einen Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Nachdem die Zentralregierung in Kiew Russisch als Amtssprache auf der Krim und im Donbas verbot, begann eine Revolution der Ostukraine, die blutig niedergeschlagen wurde. Der Bürgerkrieg dauerte also schon seit 2014 bevor Putin 2022 in die Ostukraine einmarschierte. Das bleibt natürlich völkerrechtswidrig und dafür muss er zur Verantwortung gezogen werden.
Nach diesen persönlichen Erfahrungen weise ich auf die wichtigsten geschichtlichen Hintergründe des sogenannten Ukrainekrieges hin, welche die Russland-Kennerin Gabriele Krone-Schmalz hervorragend zusammengefasst hat. Sie wird deswegen von Regierung und Mainstreammedien geächtet. Hier der Link zu ihrer Rede in Granada, Spanien, am 14. Juni 2024: https://youtu.be/oasUOVevSoQ?feature=shared
Frau Krone-Schmalz nennt abschließend auch Möglichkeiten, wie das grausame Gemetzel beendet und ein Friedensvertrag erarbeitet werden kann. Frieden ist definitiv möglich!
Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mit mutigen Therapeutinnen muss ich sagen, dass jeder Kriegstag das jetzt schon bestehende unermessliche Leid der gesamten Bevölkerung weiter vergrößert. Es bedarf mehrere Generationen therapeutischer Arbeit, um die gravierenden Traumatisierungen aufzuarbeiten und dadurch ein wirklicher innerer und äußerer Frieden möglich wird.
Dr. med. Thomas Mantel
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Facharzt für Psychotherapeutische Medizin
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Kommentare
Kommentar von Gerhard Fischer |
Danke an Thomas für diesen persönlichen Bericht. Bin mir sicher, dass diese Gastfreundschaft und Offenheit auch gleichermaßen in Russland praktiziert wird.
Eine Frage zu: .....in die Ostukraine einmarschierte. Das bleibt natürlich völkerrechtswidrig und dafür muss er zur Verantwortung gezogen werden.
War es nicht eine Art Notwehr, der überwiegenden russisch sprechenden Bevölkerung, die um diese Zeit einige Jahre durch die Kiewer-Regierung drangsaliert wurde und wo auch Menschenrechtsverletzungen stattfanden? Eine friedliche Lösung wäre zu diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr möglich gewesen, um den Einmarsch zu verhindern.
Wovor muss also Putin zur Verantwortung gezogen werden. Die USA haben oft genug das Völkerrecht verletzt, hat aber hier in Europa niemand interessiert.
Natürlich sind die Regeln des Völkerrechts richtig und sollen auch zur Geltung kommen, aber man muss eben immer die Geschichte insgesamt betrachten, um urteilen zu können.
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