Wer sind die wahren Wendehälse, die Politiker oder die Wähler?
von Stef Manzini (Kommentare: 1)
Ist Sahra Wagenknecht ein Wendehals? Die politische Heimat der 1969 in Jena geborenen und jetzt im Saarland beheimateten Gattin von Oskar Lafontaine war einmal die PDS, und die daraus hervorgegangene Partei “die Linke”.
Und links wird es auch sein, das neue “Bündnis Sahra Wagenknecht”, darüber sollten keine Zweifel aufkommen. Eine appetitliche Variante einer neuen "Torte" auf der politischen Kaffeetafel Deutschlands präsentierte Wagenknecht am vergangenen Montag: Eine wirtschaftliche Neuausrichtung, eine schärfere Migrationspolitik, eigentlich Kernthemen der AfD- aber, so die reizvolle Ansage, alles unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit. Also mehr in die Lohntüten der Reinigungskräfte- und mehr bezahlbaren Wohnraum für den Tankwart. Toll. Doch wird dieses Versprechen dem Wähler auch schmecken? Wer wird Wagenknecht glauben? Die Versprechen klingen wohlfeil. Die Spitzen-Politikerin könnte mit ihrem neu gegründeten Verein, aus dem bis zur Europawahl 2024 dann eine Partei hervorgehen soll, und der folgerichtig ihren Namen trägt, auf Anhieb 12 Prozent der Wählerstimmen erreichen, orakeln die Meinungsumfragen. Fest steht erstmal zerlegt die populäre ehemalige Frontfrau der "Linken" eben diese Partei, ihre Kritik währt schon lange- und die Linken um Janine Wissler und Martin Schirdewan könnten in die Bedeutungslosigkeit versinken. Den Fraktionsstatus im Bundestag verliert "die Linke", denn Wagenknecht zieht acht Politiker, die ihr folgen, aus dieser Fraktion ab. Alles Gründe für Wagenknecht gerade noch rechtzeitig, das sinkende Schiff zu verlassen. Rechtfertigen muss sie sich dafür eigentlich nicht, wer nicht hören will, muss fühlen- das geht in Richtung ihrer unbelehrbaren ehemaligen Mitstreiter. So gesehen ist ihr Schritt nicht der eines "Wendehals", sondern konsequent. Sahra Wagenknecht ist beliebt und vertrat während der "Corona-Plandemie" und auch zum Krieg in der Ukraine eindeutige Positionen, genau die der AfD- und die vieler Menschen in Deutschland- das zeigt der Erfolg der AfD. Den AfD-Wählern immer nur Protest zu unterstellen, empfinden viele mündige Bürger als unverschämt. Die Menschen wollen eine andere Politik als die der Ampelregierung und der CDU/CSU, die genauso verantwortlich zeichnet für die jetzige Misere. Ja, es ist durchaus reizvoll, allen Protestwählern, die sich genötigt sahen, die AfD zu wählen, jetzt eine Alternative zur Alternative anzubieten. Also im Klartext die AfD ohne Rechts. Links eben. Links-Wertekonservativ ist etwas, das es im politischen Deutschland bisher noch nicht gab. Was das genau ist, muss sich allerdings erst noch herausstellen. Die charismatische Sahra Wagenknecht möchte die Repräsentationslücke im politischen Angebot schließen, und hofft auf viele Stimmen im deutschen Osten. Genau dort liegt aber auch das große Potential der Alternative für Deutschland (AfD). Den "Rechten" Stimmen abjagen, das ist ein erklärtes Ziel der "Wagenknecht-Truppe", und in der AfD sehen ja auch die anderen Parteien den Untergang des Abendlandes. Geht diese Rechnung auf? Ist in Wahrheit also der AfD-Wähler der "Wendehals", und wirft sich an den Hals der linken Sahra? Was wird der Wähler in Sachsen, Thüringen und Brandenburg bei den nächsten Wahlen wohl tun? Eines steht schon jetzt zweifelsfrei fest. Gelingt es Wagenknecht Strukturen zu schaffen in ihrem neuen Parteiprojekt, könnten diese beiden Parteien, eben die Wagenknecht-Partei und die AfD, die Gewinner der Wahlen im Osten werden. Eine Koalition links-rechts oder rechts-links kann man bei Wagenknechts jetzigen Aussagen zur AfD wohl vergessen, obwohl sie ja in deren Wahlprogramm vieles abgeschrieben hat. Dem möglicherweise nicht ganz ernst gemeinten Ruf Björn Höckes sich gleich der AfD anzuschließen, erteilte die linke Politikerin selbstverständlich eine Absage.
Die Parteienlandschaft in Deutschland wird bunter- jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Werte-Partei um Hans Georg Maaßen. Dann böte sich der AfD ein Koalitionspartner. Mit wem will Wagenknecht koalieren? Mit den Grünen, ein grünes Kostüm trägt sie ja gerne und oft? Mit der SPD, rot ist auch die Farbe der Antifa? Mit der CDU, schwarz steht für konservativ und nicht unbedingt für Intellektuelle? Mit den noch verbliebenen Linken, sind dann noch welche da? Fragen über Fragen, die über eines jedoch nicht hinwegtäuschen können: Regieren wird schwieriger in Deutschland, drei Parteien streiten, fünf werden noch mehr streiten.
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Kommentare
Kommentar von George Baker |
Der Wagenknecht traue ich nicht. Wo stand diese während des Coronatotalitarismus? Anfangs war sie für die Maßnahmen, dann verbal kritisch, ohne dies bei Abstimmungen in irgendeiner Weise zu bestätigen: Sie blieb bei allen wichtigen Abstimmungen den Sitzungen fern. Sie gehört zu den Unterstützern der kriminellen Antifa und distanziert sich in keiner Weise von deren Gewaltexzessen. Sie will in keiner Weise an der Massenmigration etwas ändern, obwohl sie den gegenteiligen Anschein erwecken will. Ihre wirtschaftlichen Vorstellungen gehen Richtung Planwirtschaft. Ihre Gedankenwelt ist im Hardcoresozialismus beheimatet. Aus der Nato will sie nicht austreten. Was soll an einer solchen Gruppierung interessant sein? Eindeutig ist ihre Aufgabe, die AFD zu schwächen.
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