WEIDEL, WUT UND WÄRMEPUMPE. Klartext-Interview mit einer Spitzenpolitikerin.

von Stef Manzini (Kommentare: 3)

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1 Stunde 10 Minuten stellt sich Dr. Alice Weidel (AfD) den Fragen von Stef Manzini. Die Bundestagsabgeordnete spricht über “fräggelige Schulklassen”, in denen nichts mehr gelernt würde, und über das Bundesverfassungsgericht, das selbst verfassungsfeindlich wäre. Die “Chefin” der Alternative für Deutschland (AfD) zur Zerstörung der Wirtschaft, der neuen Verarmung der Mittelschicht, und dem Verjagen ganzer Industriezweige. Aus ihrem Bundestagsbüro sah Weidel, wie friedliche Menschen während der Corona-Pandemie mit Wasserwerfern beschossen wurden, aus ihrer heutigen Perspektive verspricht die Politikerin, bis zum Jahresende die SPD überholt zu haben. An ihrem Küchentisch trägt Weidel keinen blauen Blazer, und zum Start in den Tag steht die Frühaufsteherin unter der kalten Dusche.

Dr. Alice Weidel nahm sich viel Zeit für ein Interview mit Stef Manzini von der stattzeitung.org.

Sehen und hören sie ein leidenschaftliches einstündiges Gespräch, dass es so in dieser Ausführlichkeit bisher selten oder gar nicht geben dürfte. Lange mussten wir nicht überlegen, es in mehreren Teilen zu veröffentlichen, denn es hat so in seiner kompletten Länge einen ganz besonderen Reiz. Blaue Blazer, Grüne Politiker, Wärmepumpe, Migrationsproblematik, Atemtechnik, Gewalt von Kindern, Corona-Politik, Automobilindustrie, Wasserwerfer, WHO... Trotz oder obwohl einer eindrucksvollen Ausführlichkeit konnte im Gespräch längst nicht alles angesprochen werden, das die Deutschen derzeit bewegt, doch es ist recht gut gelungen, das Wesentliche zu thematisieren. Die Grünen im Sink- die AfD im Höhenflug, wie selbstzufrieden ist die AfD-Chefin mit dieser Entwicklung?

Es war ein Ansatz dieses Gesprächs mindestens zwei Seiten der Spitzenpolitikerin einzufangen. Messerscharfe Angriffe auf eine Politik, die ihr nicht gefällt, und "Messer-Männer", die verletzen und töten, wechseln ab mit der Nachdenklichkeit, ja Verletzlichkeit einer zweifachen Mutter, wenn Alice Weidel über die Ursachen der Verrohung von Kindern und Jugendlichen spricht. Eine der Gründe dafür sieht die Frontfrau der AfD in der Überfremdung in deutschen Schulen durch Kinder, die aus bildungsfeindlichen Kulturen kommen und eine eher niederschwellige Gewaltbereitschaft haben. Alice Weidel spricht über Björn Höcke, das Bundesverfassungsgericht- und die Frage, was ist rechts? Die Spitzenpolitikerin erklärt ihre ganz persönliche Work-Life-Balance mit mentalem Training und kalter Dusche, und zeigt auch ihre humorvolle Seite.

Die "Chefin", wie sie von ihren langjährigen Mitarbeitern respektvoll, aber auch mit Herzlichkeit genannt wird, spricht über ihre Liebe zu Deutschland und warum ihre Bundestagsreden oft so emotional ausfallen.

„....Agnescia Brugger, das ist doch die tätowierte und gepiercte Grüne... nein, ich sitze nicht im blauen Blazer zu Hause am Küchentisch.... mit Björn Höcke arbeite ich sehr gut zusammen... das Bundesverfassungsgericht ist doch nicht unabhängig... das Staatsfernsehen führt uns an der Nase herum... die Pandemie-Maßnahmen waren unsäglich... mein Kind sah die Wasserwerfer... da waren Leute mit einem Ghandi-Bild...“

Gute Unterhaltung und erweiterten Erkenntnisgewinn mit einem spritzigen Gespräch mit einer leidenschaftlichen Vollblut-Politikerin, Dr. Alice Weidel.

Hinweis:
"Bereit für mehr" unter diesem Motto findet am Freitag, dem 26. Mai 2023 um 18 Uhr im GZH in Friedrichshafen eine Veranstaltung der AfD mit Alice Weidel statt.

Alice Elisabeth Weidel (* 6. Februar 1979 in Gütersloh) ist eine deutsche Politikerin (AfD). Sie war Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl 2017 zusammen mit Alexander Gauland sowie gemeinsam mit Tino Chrupalla für die Bundestagswahl 2021.

Weidel ist seit dem 30. September 2021 in einer Doppelspitze mit Chrupalla Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion und seit dem 18. Juni 2022 ebenfalls mit Chrupalla Bundessprecherin ihrer Partei. Darüber hinaus war sie von Februar 2020 bis Juli 2022 Sprecherin des AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg, und Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bodensee.

Alice Weidel wuchs in Harsewinkel (Kreis Gütersloh) in Ostwestfalen auf und legte 1998 am Jugenddorf-Christophorus-Gymnasium in Versmold ihr Abitur ab. Sie studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und schloss 2004 als eine der Jahrgangsbesten ab. Von Juli 2005 bis Juni 2006 arbeitete sie als Analystin im Bereich Vermögensverwaltung bei Goldman Sachs in Frankfurt am Main. Anschließend schrieb Weidel eine Doktorarbeit beim Gesundheitsökonomen Peter Oberender an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Bayreuth über die Zukunft des chinesischen Rentensystems; 2011 wurde sie summa cum laude promoviert. Die Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung hatte ihre Promotion gefördert. Für ihren Forschungsaufenthalt in China erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Von März 2011 bis Mai 2013 arbeitete Weidel bei Allianz Global Investors Europe in Frankfurt am Main. Nach einer kurzen Station bei Heristo machte sie sich als Unternehmensberaterin selbständig. In dieser Funktion war sie 2015 kurzzeitig für Rocket Internet und das Start-up Foodora tätig.

Alice Weidel lebt in Überlingen am Bodensee (Baden-Württemberg) mit Sarah Bossard, einer Schweizer Film- und Fernsehproduktionsleiterin, in einer eingetragenen Partnerschaft. Das Paar zieht gemeinsam zwei Söhne groß.



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Kommentare

Kommentar von Anne Broda |

Interviews, bei denen der Interviewer den Interviewten laufend in seine Darlegungen reingrätscht, sind anstrengend und nerven.

Kommentar von Dr. Gerhard Wöll |

Sehr geehrte Frau Manzini,

ich habe eben Ihr Interview mit Frau Weidel angeschaut - zuerst: herzlichen Glückwunsch!
Bei all meiner Skepsis der AfD gegenüber sage ich gerne, dass Sie auch damit einen wichtigen Beitrag zu unserer demokratischen Kultur, in der der "offizielle" Debattenraum längst antidemokratische Züge angenommen hat, leisten.

Unbefriedigend fand ich allerdings die Interviewpassage zur Wärmepumpen-Agenda, die m.E. klimanarrativ-immanent ausschließlich die sozialen Folgekosten thematisiert.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gerhard Wöll

Kommentar von Timur Dzinaj |

Sehr geehrte Frau Manzini,

vielen Dank, dass Sie Frau Weidel die Möglichkeit gegeben haben, einmal ganz unaufgeregt und ohne Anfeindungen zu den aktuellen Themen Stellung zu nehmen.

Ich muss jedoch leider Frau Broda zustimmen: es ist sicher hilfreich, wenn der Interviewer sich aufs Fragen (gerne auch das kritische Hinterfragen) konzentriert, statt seine Ansichten so in den Vordergrund zu stellen und damit den Spielraum des Interviewten einengt.

Schade, dann wäre das sicher noch hörenswerter gewesen...

Mit freundlichen Grüßen
Timur Dzinaj

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