Nie war's so scheeeeeeee!

von Stef Manzini (Kommentare: 0)

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Dieser Text ist eigentlich und uneigentlich nur für Narren, ok von mir aus auch für Jecken, da wollen wir mal nicht so sein. Für alle anderen ist er eigentlich und uneigentlich bedeutungslos, denn sie können ihn eh nicht verstehen. Wenn sie wollen, lesen sie ihn halt trotzdem, aber wir übernehmen keine Haftung für ihren Ärger, dass sie die Fasnet nicht verstehen. Wir verstehen sie übrigens auch nicht. Sie, nicht sie, also Sie wissen schon, wer gemeint ist....

Kann man Fasnacht feiern, in Zeiten, in denen ein Krieg in Europa tobt? Nein, finden die einen. Ja, meinen die anderen. Unbedingt, sagen die Überlinger, die auch während des 2. Weltkriegs so gut wie nicht darauf verzichteten. Kaum zu fassen, aber wahr, während des "Corona-Lockdowns" fiel die Fasnet aus - fast, aber nicht ganz. Denn "hälinge" tat's so mancher doch, im kleinen badischen Dorf ganz im Süden....

Am gestrigen Samstag-Abend gab es kein Halten mehr, es schien so, als hätten die Mauern der 1250 Jahre alten Stadt einmal tief durchgeatmet, um sich dann in einem einzigen "Juhuhuhu" zu entladen. Nie war die Stadt voller, nie waren es mehr Hänsele, nie "juckten" sie, nie "schnellten" sie mehr. Nie waren mehr Musikkapellen im Zug, nie mehr Narren und Schaulustige in den Straßen, auf den Gassen und Plätzen der schönsten Stadt am Bodensee.

Andere waren zur gleichen Zeit in München zur Demo "MACHT FRIEDEN", wieder andere waren am Arlberg Skifahren. Das erstaunlichste aber ist, man könnte am Donnerstag zum Narrenbaumsetzen auf die Überlinger Hofstatt, am Freitag zum Skifahren an den Arlberg, am Samstagnachmittag zur Friedensdemo nach München - und abends zum "Hänselejuck" zurück nach Überlingen. Das geht. Verkehrstechnisch und auch kopfmäßig. Es ist sogar gesund in die allgemeine Dystopie Pausen des Frohsinns und der Ausgelassenheit einzubauen, und natürlich sich sportlich zu betätigen und zu bewegen. Hüpfen, schunkeln, rumrennen auf der Straße. Oder eben Ski-Heil. Die meisten See-Menschen vom Bodensee kommen übrigens immer noch mit dem eigenen Verbrenner-Auto in die Berge. Greta und ihre Klima-Gang(ster) brauchen auch mal eine Pause in unseren Köpfen. "Klebe sich, wer kann doch mal etwas Hirn an." Jetzt ist es gerade mal nicht zu trocken im Sommer, und nicht zu warm im Winter. Etz isch Fasnet! Und das Wetter passt in der 5. Jahreszeit immer.

Auch die jahreszeitgemäße Erkältung passt dazu. Nennen wir sie einmal nicht neudeutsch "Corona", sondern einfach "Katarrh". Die Schnupfennasen gehen übrigens gerade massiv um im Städtele. Wer sie noch nicht hat, kriegt jetzt eine vom Schunkeln und Kuscheln. Wer sie am Aschermittwoch immer noch nicht hat, war nicht "auf der Gass"- selbst schuld. So war es immer. So wird es immer sein. Solange Wasser im See ist.

Verstehen können sie das, liebe Leser aller Geschlechter und gefühlten Geschlechter, alle also auch die rätselhafte Spezies der Fasnet-Resistenten, irgendwo im Norddeutschen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Das müssen sie auch gar nicht- es ist ein Text für Aborigines. Quasi: "Wohlfühlen in Worten". Dafür, dass sie uns nicht verstehen, tun wir sie ein bisschen bemitleiden. Wer nicht spüren kann, wie ein wohliger Schauer durch den ganzen Körper läuft, vielleicht auch eine Träne vor lauter Ergriffenheit fließt, wenn die Hänsele durchs Tor jucken, die Trommeln schlagen, die Fahnen wehen, die Karbatschen schnellen.... derjenige arme Tropf ist eine für die Fasnet verlorene Seele. Die gibt's auch, aber es besteht noch Hoffnung, denn was nicht ist, kann ja noch werden.

In diesem Sinne: stattzeitung.org wünscht allen Narren "Eine glückselige Fasnet".

P.S.: Ernst werden wir wieder am Aschermittwoch.





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