Die Friedens-Demo, die Kampfpanzer, der Weltkriegsveteran, Überlingen und Fridays for Future.

von Stef Manzini (Kommentare: 1)

Bild: Private Veranstalter

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  • Ruth Meishammer und Thorsten Peters rufen in Überlingen zur Friedensdemo auf.
  • Wer wird kommen und für Friedensverhandlungen demonstrieren?
  • Klima-Aktivisten haben Probleme mit der Friedensbewegung.
  • Politiker reagieren auf Kampfpanzer-Lieferung mit Jubel und mit Bedenken.
  • 50 Prozent der deutschen Bevölkerung befürchtet eine Eskalation.
  • Kann das Streben nach Frieden das Lagerdenken aufheben?

"Halb zogen sie ihn, halb sank er hin", möchte man ein Goethe-Zitat verfremden, gemeint ist das "Einknicken" des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz. Nun werden sie also doch geliefert, die Kampfpanzer "Leo" an die Ukraine. Konnte sich der Kanzler nicht länger dem immensen Druck von Politik, Experten und Medien entgegenstemmen? War alles Kalkül, um die US-Amerikaner ebenfalls zum Handeln zu zwingen? Das letztere mag man aufgrund der Gewichtung "USA-Deutschland" nicht recht glauben. Carlo Masala, Professor für internationale Politik an der Bundeswehr Universität sagt dazu: "Sollte Russland eskalieren, müssen die USA mit im Boot sein". Eskalieren? Bedeutet genau was? Höchste Unruhe ist angesagt.

So deplatziert wie banalisiert twitterte Katrin Göring-Eckardt, immerhin die Vize-Präsidentin des Bundestags dazu sinngemäß: "Wir haben die Leoparden freigelassen." Ihre Parteikollegin, Außenministerin Annalena Baerbock, ebenfalls Bündnis 90-die Grünen, und deutsche Außenministerin, sagte gar bei einer Konferenz: "Wir sind im Krieg mit Russland." Sätze wie diesen lassen es vielen deutschen Bürgern kalt den Rücken herunterrieseln. Das darf einer deutschen Außenministerin nicht einfach so passieren. Dafür gibt es später keine Erklärung oder Entschuldigung. Gesagt ist gesagt.

Die FDP-Waffenlobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann tingelte durch alle Talkshows und forderte wie ein Sprechautomat Waffen, Waffen, Waffen und auch diese Kampfpanzer, die, wie sie erklärte, unweigerlich zu den bereits gelieferten "Gebhard-Panzern" gehören.

Um hier kein einseitiges "Frauen-Kriegs-Hetzen" widerzuspiegeln, die Liste ihrer männlichen Pendants, Bütikofer, Kiesewetter und und und ist lang. Mahnende Stimmen wie die Ralf Stegners, oder Rolf Mützenichs, beide von der SPD, scheinen kaum Gewicht zu haben. Die Öffentlichkeit, im Schnitt jeder zweite Bundesbürger sieht jedoch die Gefahr vor Augen, dass Deutschland durch immer mehr Waffenlieferungen in einen Krieg hineingezogen wird, mit unkalkulierbaren Folgen für alle. Das entspricht nicht der in den Mainstream-Medien veröffentlichten Meinung.

"Sind sie denn für die Ukraine und für Europa oder ein Putin-Freund?", mit dieser Frage einer jungen Frau musste sich unlängst in einer Abendgesellschaft der Kölner Alfred Burger konfrontieren lassen. Er hatte Skepsis am Vorgehen der Bundesregierung geäußert. "Ich bin Deutscher und deswegen bin ich in erster Linie ein Freund des Friedens", antwortete der 96-jährige. Er vertraue Putin nicht und auch nicht Selenskyj, was allerdings jetzt hier in Deutschland vor sich ginge, käme ihm vor wie eine Mobilmachung. Die Worte mancher Politiker erinnerten ihn an das "Getöse" vor dem 2. Weltkrieg, sagte der Mann, der diesen Krieg an der Ostfront erlebt- und schwerverletzt überlebt hat. Burger hat Angst davor, "dass wir in eine böse Sache hineingezogen werden".

Alice Weidel, Bundestagsabgeordnete für den hiesigen Wahlkreis und Bundessprecherin der AfD, behauptete letzte Woche in ihrem Format "Weidels-Konter", dass Deutschland die Waffen an die Ukraine verschenke, sich die USA aber die Lieferungen bezahlen ließen-, und zwar von der EU, Hauptgeldgeber Deutschland. Der US-amerikanische Finanzkonzern "Black Rock" sei bereits mit der Koordinierung des Wiederaufbaus der Ukraine, und der Auswertung der dortigen Bodenschätze beauftragt. Wenn das stimmt, und die AfD-Frau sollte wissen, wovon sie spricht- gilt sie doch als Finanz-Expertin, dann wirft das weitere Fragen auf. Womit haben wir es hier zu tun? Im Moment läuft ein Prozess gegen eine Frau, die 49 Millionen Euro als Provision für "Masken-Geschäfte" eingestrichen hat, beauftragt vom damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn.

Janine Wissler, Bundesparteivorsitzende der "Linken" spricht von den aktuellen Waffenlieferungen als eine Eskalationslogik, die den Tunnelblick nur auf militärische Geländegewinne richten würde. Reden wir dann spätestens im nächsten Jahr zusätzlich zu Geländegewinnen auch über die "Kriegsgewinnler", und hören ähnliche "Horror-Zahlen" der schamlosen Bereicherung?

Was haben die "Corona-Pandemie" und der "Ukraine-Krieg" gemeinsam? Für gewisse Kreise sind sie ein ganz großes Geschäft. Im Fall des Kriegs quasi ein Bombengeschäft. Ganz normal und doch so unfassbar traurig für alle Opfer der "Impfung" und ganz besonders für alle Kriegsopfer, für jeden totgeschossenen Zivilisten und Soldaten in der Ukraine, in Russland- und überall in jedem Krieg auf der Welt.

Der Konstanzer Friedensaktivist Claus Kittsteiner thematisierte in einer Rundmail das "Fernbleiben"  von "Fridays for Future" (FFF) bei den Aktionen der Friedensbewegung, die größtenteils gegen Waffenlieferungen und für Friedensverhandlungen ist. Merkwürdig denkt man erstmal, bedeutet ein Krieg doch immense Schäden an Mensch, Tier und Umwelt. Die Jugendlichen hätten aber erklärt, "auf AfD-unterstützten Demos auch Friedensfahnen gesehen zu haben", schreibt Kittsteiner. Es ergebe sich unter anderem daraus, dass die Friedensbewegung mit "den rechten Bewegungen" zusammenarbeitete. Zur Erinnerung: Die AfD und die Linke sind die einzigen Parteien, die sich klar gegen jede Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, so auch die Ukraine, ausgesprochen haben. Laut Kittsteiner attestieren die "Klima-Aktivisten" der Friedensbewegung ausdrücklich eine Nähe zu Rechts-Extremisten. Vielleicht sucht Claus Kittsteiner mit diesen jungen Menschen wieder einmal das Gespräch und startet erneut den Erklärungsversuch, dass Extremisten, egal ob Rechts, Links, von Glaubens- oder Klimafragen motiviert, niemals friedlich sind, und ergo auf einer Friedensdemo kaum zu finden sein dürften. Bemerkenswert in diesem Kontext ist: "Eine gewisse Verschränkung von Linksextremen und Klimabewegung", wie Konstantin Kuhle, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender feststellt. Klima-Aktivistinnen wie Aimée van Baalen (Letzte Generation) erhalten übrigens ein Gehalt für ihren Aktivismus, die 24-Jährige geht aktuell keiner anderen Beschäftigung nach. Promi-Aktivisten wie van Baalen und Neubauer erhalten für Talkshows eine Gage, veröffentlichen Texte in verschiedenen Medien und schreiben Bücher.

Auf den Friedensdemos, die bundesweit am kommenden Samstag stattfinden, dürften wieder einmal viele ehemalige Wähler einer Partei die Friedensfahnen schwenken, die aus der Friedensbewegung hervorging. Dort würde Luisa Neubauer, die Frontfrau von FFF und Mitglied der Grünen, das geschätzte Vermögen der 26-jährigen beträgt 1 Million-Euro, wohl keine Nazi-Fahnen sehen. Nach einer neuen Meinungsumfrage des ZDF´s machen sich 50 Prozent der Deutschen große Sorgen, mit den erneuten Panzerlieferungen eine Gefahr für einen Weltkrieg zu erhöhen. Liefert man keine Waffen, händigt man die Ukraine vielleicht den Russen aus, liefert man mehr Waffen, demnächst vermutlich Kampfjets, löst man womöglich eine große Eskalation aus. So komplex ist das Geschehen, so komplex dürfte die Gefühlslage vieler Menschen sein.

Alfred Burger, der Kriegsveteran aus Köln, möchte nicht fotografiert werden für eine Geschichte in der stattzeitung.org. "Sonst wird noch gehetzt gegen mich, als einen Putin-Freund", sagt der 96-jährige ehemalige Wehrmachtsoldat, der gegen Russland in den Krieg zog. Dürfte Burger auf eine Friedensdemo gehen, oder fühlten sich "Fridays for Future" durch ihn gestört? Was hat er für ein Parteibuch? Unterstützt er die AfD? War er zu einer Zeit Mitglied der CDU, als es da noch vor Nazis wimmelte? Ist er in einer Partei, die durch "Nazi-Deutschland" keinen "Dreck am Stecken hat", und welche ist das? Ist Burger dann demnach bei den Grünen? Ach so ja, die sind ja für die Waffenlieferungen, braucht er also nicht hingehen zur Demo....

So kompliziert ist Frieden doch gar nicht, oder doch? Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität sagte gestern Abend in der ARD: "Wir müssen den Krieg verlängern, um Menschen zu retten", und ja, auch das hat er erklärt.

Überall in ganz Deutschland rufen Friedensgruppen zu Demonstrationen auf, um ihrem Wunsch nach Friedensverhandlungen, Abrüstung und Beendigung des "Wettrüstens" in der Ukraine Ausdruck zu verleihen.      

Ein Friedens-Bündnis rund um Ruth Meishammer und Thorsten Peters organisiert am Samstag, den 4. Februar ab 13 Uhr, in Überlingen den "Überlinger Umzug für den Frieden". Aufgerufen sind alle Menschen, die sich für Friedensverhandlungen statt Sanktionen und Waffenlieferungen aussprechen. Es bleibt abzuwarten, wie viele Bürger außerhalb der "Blase" der immer noch jeden Montag stattfindenden "Spaziergänge" sich bei der Demonstration einfinden werden. Eine Entscheidung Pro oder Kontra "Impfung" sollte nicht zu einer Entscheidung Pro oder Kontra Krieg oder Frieden werden. Ein Schweigen der Waffen führt dazu, dass keine weiteren Menschen kaputt geschossen werden, das sollte doch alle Menschen über Parteigrenzen und geschehene Diffamierungen hinweg vereinen. Vielleicht kann der Aufruf zur Demo von Ruth Meishammer  auch eine gespaltene Gesellschaft jetzt in einer breiten Allianz mit einem gemeinsamen Ziel wieder versöhnen. Das gemeinsame Ziel heißt: "Frieden auf Erden."


Flyer und Plakat zum Ausdrucken und Verteilen

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Kommentare

Kommentar von Elisabeth und Peter Stoller |

Von Waldschraten, Dämonen und seltenen Tieren

Ich weiß nicht, ob Sie es schon wussten: Im Altdorfer Wald treiben sich eigenartige Wesen herum. Sie wohnen auf Bäumen, spannen Fahnen und Spruchbänder über die Straße und möchten damit ein Stück Wald vor der Rodung schützen, damit hier kein Kies für den Export nach Österreich und in die Schweiz abgebaut werden kann. Von Menschen, die sie sahen und ihr Anliegen guthießen, bekamen sie Baumaterial, Kletterausrüstung und Nahrung. Damit man sie nicht gleich erkennt, bedecken sie ihr halbes Gesicht und sehen so etwas verwegen aus. Vielleicht wollen sie sich nur vor Kälte oder anderem Ungemach, das ihrem noch jungen Leben droht, schützen, denn sie tragen auch seltsame Kleider. Den Wald zu bewahren ist sicherlich eine gute Sache, der Umwelt zuliebe und des dort vorhandenen wertvollen Wasservorkommens. Sie sagen, sie retten damit das Klima. Sie demonstrieren sogar mit Fahnen, Schildern und Gesängen. Einige von ihnen wurden jüngst gar auf Friedensdemonstrationen in Ravensburg gesichtet, wo man sie eigentlich auch vermutet hätte. Aber hier hatten sie sich wohl verlaufen, denn man fand sie auf Seiten derer, die weiterhin Waffen mit den Namen meist von der Jagd ausgeschlossener Großkatzen in ein Gebiet schicken, das von bösen östlichen Dämonen malträtiert wird, also bei den Gegendemonstranten. Sie wollen impfen statt schimpfen und meinen, damit ein mutierendes Virus zu bekämpfen, gegen das das allgegenwärtig angepriesene Druidengespritz bekanntlich nichts ausrichtet. Das eine wie das andere könnte sie womöglich unversehens erwischen und dahinraffen. Oder vielleicht auch etwas ganz Anderes? Es könnte etwas Größeres sein, das von oben herabfällt und alles Leben in weitem Umkreis vernichtet. Offenbar haben sie den Schuss noch nicht gehört, den geldgierige Medizinmänner und Mammonjäger längst losgelassen haben. Kommt er wirklich nur von Osten? Sie meinen, wer graue Haare hat, keine Sneakers trägt und für Frieden demonstriert, muss Nazi sein, oder Querdenker, oder Klimaverderber. Kommt man ihnen zu nahe und spricht man sie an, stellt man fest, dass ihnen offenbar televisionäres Gehörn aufgesetzt wurde. Sie folgen nicht ihrem Instinkt, den man gemeinhin auch Verstand nennt, den sie aber wohl weder in staatlich verordneter Schule noch in heimatlicher Nestnähe schärfen konnten. Sie sind bedauernswerte Wesen. Abkömmlinge von ihnen haben es inzwischen bis unter die Berliner Glaskuppel geschafft. Es ist eine Gattung, von der man dachte, sie wäre ausgestorben, aber es gibt sie noch: Hornochsen.

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