Die neuen Medien sind das neue Bio

von Cornelia Morche (Kommentare: 2)

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Was läuft schief im Journalismus? Und wohin geht der Weg, brauchen wir Neue Medien? Dies war der große Bogen, den Stef Manzini bei ihrem Vortrag am 15.12.2022 in Freiburg spannte. Dabei ließ sie die Zuhörer ein wenig hinter die Kulissen blicken, wie Journalismus funktioniert und wo Schwachstellen sind.

"Unabhängige Medien sind das Wichtigste, was wir haben, und Pressefreiheit ist ein unverzichtbares Instrument der Demokratie", waren ihre zentralen Aussagen. Nur, wie unabhängig sind die Medien aktuell? Hier hilft der Blick auf eine entscheidende Veränderung, die durch das Aufkommen des Internets seit Beginn dieses Jahrhunderts entstand. Waren in den 80er Jahren Zeitungen durch den umfassenden Bereich der Werbeeinnahmen sozusagen automatisch Gelddruckmaschinen, ist dieses Standbein heute nahezu komplett weggebrochen. "Es braucht gar keinen Mr. Global, der die Meinung hinter den Kulissen steuert, es geschieht von allein", erklärte Stef Manzini weiter. Es geschieht durch Klicks, die die Leser teilen, und dann will jedes Medium dabei sein bei dem, was ankommt. Nicht gründliche Recherche ist gefragt, die ist aufwändig und teuer, viel einfacher ist es, im Strom mitzuschwimmen, sich zum Beispiel bei Markus Lanz zu orientieren, und in den Erregungsjournalismus einzusteigen. Das kommt gut an, dafür gibt es viele Klicks.

Sehr nachdenklich zitierte sie dann ihren Journalistenkollegen Hans-Joachim Friederichs mit seiner Aussage "Mache dich nie mit einer Sache gemein, auch nicht mit einer Guten". Das könnte in den letzten zwei Jahren passiert sein, überlegte sie weiter, wenn wir nahezu einheitlich von der wirkungsvollen, sicheren Impfung hörten. Denn wir wissen vieles nicht wirklich, hier wäre eine neutrale Berichterstattung angebracht gewesen. Die Auswirkungen dieser Berichterstattungen sind noch gar nicht überschaubar, eine tiefe Spaltung der Gesellschaft haben wir als ein Ergebnis. "Herrschaft beginnt mit Sprache", gab Stef Manzini zu bedenken, und schließlich bezog sie sich auch auf Otto von Habsburg "Wer nichts weiß, muss alles glauben".

Um ihrem inneren Auftrag gerecht werden zu können, verabschiedete sich Stef Manzini Anfang 2022 als Autorin von den Mainstream-Medien und stellte kurzerhand ihre eigene Zeitung als stattzeitung.org auf die Beine, beziehungsweise ins Internet. Zusammen mit einem kleinen Team arbeitet sie an aktuellen Themen und Sichtweisen, die üblicherweise etwas zu kurz kommen, aber auch Lokales und Kulturelles vom Bodensee hat seinen Platz. Inzwischen sind über 250 Artikel erschienen, und Klicks von bis zu 100.000 pro Artikel bestätigen die Arbeit. Gleichwohl mangele es an einer regelmäßigen finanziellen Unterstützung, das sei ein elementares Grundproblem der Neuen Medien. "Dennoch, ich bin überzeugt, die Neuen Medien werden sich durchsetzen, so wie sich Bio-Ware durchgesetzt hat", endete Stef Manzini.

Wer mehr wissen will, höre bitte den ganzen Vortrag hier:



Begleiten und unterstützen SIE bitte wohlwollend unsere „unabhängige Schreibe“. Journalistische Arbeit hat ihren Wert und einen Preis, daher freue ich mich besonders das dennoch NIEMAND bei stattzeitung.org vor einer Bezahlschranke landet! Unsere Information soll für JEDE und JEDEN gleichermaßen zugänglich sein. Wir tun dies im Vertrauen darauf, breit getragen zu werden.

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Kommentare

Kommentar von Roland Kaim |

Danke an das Team und Stef Manzini für die wertvolle Arbeit, die ihr jetzt schon ein Jahr erbringt. Es macht mich nahezu stolz, daß aus Überlingen eine so klasse Zeitung mit ehrlichem und unabhängigem Journalismus kommt.

Kommentar von Michael Freiherr von Lüttwitz |

Der einst hoch angesehen Journalismus, im Kleid der Presse einst die vierte Macht im Staat, ist bei der politisch inszenierten Corona-Krise verkommen zum Service-Journalismus des Establishments. Er war der Steigbügelhalter eines von Anfang an verlogenen staatlichen Corona-Narrativs, das im Nachhinein an Münchhausens Geschichten erinnert. Lügenpresse ist ein Ausdruck aus dem Volk für diese Art von Journalismus. Doch das ist dieser Journalismus nicht, er ist schlimmer: Mit einseitiger Berichterstattung, Halbwahrheiten und Verschweigen von Tatsachen hat er sich als Wolf im Schafspelz in die Bevölkerung eingeschlichen. Dieser Journalismus hat bewusst ein Narrativ der Spaltung und Ausgrenzung kreiert, in welchem Menschen unter der Maske des Guten andere Menschen ausgrenzen und diskriminieren durften und sollten. Dieser Journalismus wusste genau, was er tut und was er bewirkt. Dieser Journalismus, gemeinhin als Leitmedien-Journalismus bezeichnet, hat ausgedient. Er hat sich selbst verraten. Neue Medien braucht das Land!

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