Weihnachtsfeier klassisch- die AfD

von Stef Manzini (Kommentare: 2)

Klick auf Bild für Großansicht

  • Alice Weidel kommt zum Kaffeetrinken aus Berlin.
  • "Oh Tannenbaum“ mit einem Polit-Promi.
  • Konservative Partei macht aus Weihnachten kein Lichterfest.

Während B´90- die Grünen vermutlich intensiv damit beschäftigt sind, zu überlegen, ob es die Weihnachtsfeier im klassischen Sinne überhaupt noch geben darf- oder man sich damit bereits gefährlich nahe an der "Cancel-Culture“ befindet, lud der AfD Kreisverband Bodensee zu genau dieser ein. "Wir wollen hier kein Lichterfest und keine Jahresendfeier veranstalten, wir wollen Weihnachten feiern“, so Detlev Galland von der AfD Bodenseekreis. Es geht bei Weihnachten auch um die drei Könige aus dem Morgenland, einer davon "People of Colour“ oder "King of Colour“. Unsicherheiten tauchen auf, möchte man weder Hautfarbe noch hohes Geschlecht diskriminieren- oder muss man den König sogar diskriminieren weil das gerade PC "Political-Correct“ ist, und es geht um ein Kind, das in Bethlehem in Judäa in der Krippe liegt. Beides fremde Kulturen in fremden Ländern, also doch "Cancel-Culture“? Vor diesem zu Ende gehenden Jahr wussten viele mit dieser Begrifflichkeit noch gar nichts anzufangen. Kulturelle Aneignung. Also doch? Können sie sich in den Ochsen versetzen oder in den Esel, jetzt ernsthaft in den Hirten oder gar den Engel? Darf man noch jubilieren, wenn man kein Engel ist, oder ist genau das "Cancel-Culture“ gegen Engel? Nun ja, es scheint als wären die anderen politischen Parteien jedenfalls noch am Nachdenken darüber, derweil die AfD bereits Weihnachtslieder singt. Gerd Weidel, der Vater der Tochter, wie er sich selbst bezeichnete, brachte Notenblätter mit. Die seien vom Überlinger Männerchor. "Stille Nacht“, "Oh Tannenbaum“, "Ihr Kinderlein kommet“- bei diesem Titel juckt es mich allerdings gefährlich in den Fingern:

"Ihr Kinderlein kommet oh kommet doch all, zur Krippe her kommet in den Berliner-Stall, und sehet was in dieser nicht Heiligen Nacht, der böse Minister für Schaden euch bracht. Da liegt es das Kindlein im Heu und auf Stroh, Karl der Kojote betrachtet es froh. Moneten und Talkshows sind ihm garantiert. Wehe, wenn ein Kindlein sich dabei noch ziert.“

Halt Stop. Ich muss mich bremsen. Der improvisierte fünfköpfige AfD-Männerchor sang die Texte, die wir alle seit unserer Kindheit kennen. Laut und inbrünstig sangen sie und hatten sichtbar Spaß daran. Mehrere Landtagsabgeordnete und zwei Mitglieder des Bundestags, eine davon die Chefin aus Berlin, waren ins Überlinger Umland gekommen um nach der Corona-Zwangs-Pause wieder Weihnachten zu feiern. Ja, auch die Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen, es wurde Kaffee getrunken, auch Bier, Kuchen gegessen, auch Rippchen- aber vor allem ging es um die Gemütlichkeit und den Austausch. „Das haben wir so lange vermisst, denn Corona hat uns allen so viel genommen, das wir nicht wiederholen können“, sagte Alice Weidel in ihrer sehr knappen Rede. Die AfD-Vorsitzende sorgte in diesem Moment für den emotionalsten Augenblick der Feier, spürbar angefasst musste sich der Politprofi unterbrechen, und schien tatsächlich den Tränen nahe. Die Mutter von zwei Kindern, die wie sie sagt ungeimpft, weil sehr gesundheitsbewusst ist, weiß genau wie viel gerade Familien in dieser zurückliegenden schweren Zeit gelitten haben. Kurz darauf konnte sie sich aber schon wieder freuen über einen Adventsständer mit vier Kerzen für ihren Schreibtisch in Berlin, überreicht vom Kreisverband, mit dem Wunsch einer friedlichen Adventszeit für die Front-Frau der AfD.

Unter den Gesichtspunkten der "Cancel-Culture“, dem Willen mancher Politik-Ideologen in der Hauptstadt, und korrekt "gegendert“ dürfte sich die Weihnachtsgeschichte vielleicht demnächst so anhören: Eine Frau einer Asylantenfamilie brachte in einem fernen Land auf Druck des dort herrschenden Diktators ihr Knäblein in einer Notunterkunft zur Welt. EselIn und OchsIn waren im Offenstall anwesend- unter den Gesichtspunkten des Tierwohls. Fremde Mächte kamen zu Besuch, darunter auch eine stark pigmentierte MonarchIn. Eine Jahresendzeitflügelpuppe sang ein Lied, das auch einer HirtIn gut gefiel. Das Jesuskind wird sich im Alter von 14 Jahren entscheiden, ob es ein Mädchen werden will, oder ein Junge bleibt....

Also, Weihnachtsfeier klassisch? Lichterfest? Egal wie es genannt wird, oder vielleicht auch nicht egal, feiert! Diese Stunden mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen oder wie im Falle der AfD (Alternative für Deutschland) mit der Partei gehören in diesem Land und in diesem Monat zur "Cultur“- ganz ohne "Cancel“, so viel ist sicher. Ganz besonders fröhlich wird Weihnachten, wenn das Kind dessen Geburtstag wir feiern, Jesus Christus, miteingeladen ist.



Begleiten und unterstützen SIE bitte wohlwollend unsere „unabhängige Schreibe“. Journalistische Arbeit hat ihren Wert und einen Preis, daher freue ich mich besonders das dennoch NIEMAND bei stattzeitung.org vor einer Bezahlschranke landet! Unsere Information soll für JEDE und JEDEN gleichermaßen zugänglich sein. Wir tun dies im Vertrauen darauf, breit getragen zu werden.

Spenden Sie bitte per Überweisung:
IBAN: DE03690618000005388201
BIC: GENODE61UBE
Bank: Volksbank Überlingen e.G.
Kontoinhaber: Stef Manzini
Verwendungszweck: „Schenkung“

Oder per PayPal:


Oder per Patenschaft:
Patenschaft

Danke!


Zurück

Kommentare

Kommentar von Michael Freiherr von Lüttwitz |

Es ist beruhigend zu wissen, dass es noch normale Menschen gibt, denen Tradition etwas bedeutet. Tradition ist ein Bindeglied für Identität. Diese Identität versucht man den Menschen zu rauben durch Umbenennung christlicher Werte, durch neue Geschlechtszugehörigkeiten, durch die Zerstörung des Familienbildes, durch die Abschaffung des Heimatbegriffs usw. Menschen ohne Identität sind perfekte Sklaven des Konsums, der Finanz-Spekulanten und der politischen Führung. Identität macht jeden Einzelnen als Individuum aus. Aus diesem Grund ein herzliches Dankeschön an die klassische Weihnachtsfeier der AfD und die stattzeitung, die darüber informiert!

Kommentar von Wolfgang Faas |

Ja, auch bei mir kam so etwas Nostalgie auf, nach dieser eher unpolitischen Feier. Der Saal war voll und damit auch die Stimmung entsprechend. Auch wenn sich Alice Weidel kurz und bedeckt in Ihrer Ansprache hielt, so war der Tenor ganz klar auf die weihnachtliche Atmosphäre gerichtet, die die Chefin emotionsbeladen bereicherte.
Ja, es gab Hoffnung, dass es in Deutschland auch "anders gehen könnte"!

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 1 und 3.

Der abgeschickte Kommentar wird vom Autor nach Prüfung veröffentlicht und gegebenenfalls beantwortet. Dies kann, je nach vorhandenen Ressourcen, einige Zeit dauern. Wir bitten um Verständnis, dass wir nur Kommentare mit Angabe des vollständigen Vor- und Nachnamen veröffentlichen werden.