Journalismus muss für die Bevölkerung da sein

von Stef Manzini (Kommentare: 1)

  • Zehn Journalisten fordern zehn Regeln für fairen Journalismus.
  • Keine Denkverbote in Berichterstattung.
  • Wieder Österreich mit Vorbildfunktion.
  • Dr. med. Maria Hubmer-Mogg bringt Initiative zu MWGFD.
  • stattzeitung.org unterstützt die Forderungen.

Die Leitmedien Österreichs würden ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht, es fehlte an Selbstreflexion, Kritikfähigkeit und Sachlichkeit. So das Urteil von zehn Journalisten mit vielen Jahren an Erfahrung innerhalb der Leit- und Qualitätsmedien. Sie rufen auf, ihr Programm zur Erneuerung des Journalismus zu unterstützen.

Auch stattzeitung.org unterstützt die klaren und deutlichen Forderungen der Kollegen aus Österreich, ihnen ist nichts hinzuzufügen. Auf Initiative der Grazer Allgemeinmedizinerin Dr. med. Maria Hubmer-Mogg verteilt das „Portal Neue Medien“ des MWGFD e.V. (Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie) das Bekenntnis und den Aufruf der Journalisten aus Österreich. stattzeitung.org ist ebenfalls im „Portal Neue Medien“ gelistet. Maria Hubmer-Mogg war die Initiatorin der ersten Better-Way-Media-Konferenz in Wien, die sie in nur sechs Wochen organisiert hat. Unermüdlich ist die kompetente und gleichzeitig beherzte „Hoffnungsträgerin“ der Resistance aus dem Nachbarland im Dauereinsatz, ist Initiatorin der Kampagne „Wir zeigen unser Gesicht“, Mitglied im MWGFD e.V., war Mitglied im WHC (World Council of Health),sitzt in vielen weiteren Führungsgremien und ist überall gefragte Gesprächsteilnehmerin. Charmant das dieser Aufruf für „geraden Journalismus“, wie viele andere Initialzündungen, wieder einmal vom kleineren Nachbarn ausgeht. Zu hoffen, dass diese Initiative in Deutschland, und vielen weiteren Ländern, Unterstützer und Nachahmer findet.

Zehn österreichische Journalisten fordern jetzt in einem Zehn-Punkte-Programm eine grundlegende Erneuerung des Journalismus in Österreich. Sie sammeln Unterschriften. Zu den Erstunterzeichnern gehören der langjährige ORF-Moderator Reinhard Jesionek, Sigrun Saunderson, die für „Standard“, „Presse“, „Kurier“ und viele andere Zeitungen publiziert hat, ebenso wie die freie Journalistin Susanne Wolf. Harald Klauhs, ist seit Jahrzehnten als Literaturredakteur bei „Die Presse“ beschäftigt.

Im Originaltext der österreichischen Journalisten, die sich für die grundlegenden Regeln des Journalismus aussprechen, die in den letzten Jahren deutlich sichtbar nicht eingehalten wurden, heißt es: „Wir erkennen eine Tendenz zu gezieltem Framing, Schwarzweißmalerei und der Dämonisierung Andersdenkender. Begründete Positionen, die unserer Einschätzung nach von einem von bestimmten Interessen gesteuerten Konsens abweichen, werden diffamiert oder als „wissenschaftsfeindlich“ hingestellt. Wir vermissen sachliche, differenzierte, besonnene und schlüssige Argumentation. Wenn Berichterstatter zu Richtern werden, ist der Auftrag von Medien verfehlt. Wir stellen leider fest, dass Journalistinnen und Journalisten, die sich gegen solche Tendenzen sträuben und ihr Handwerk weiterhin so ausüben, wie sie es gelernt haben, massiv unter Druck gesetzt oder gar aus Redaktionen entfernt werden. Viele von uns erleben, dass in Medien zensurähnliche Beschränkungen in verschiedenen Spielarten um sich greifen. Wir sehen diese Entwicklung als gefährlich für das gesellschaftliche Miteinander und die Demokratie an. Daher wollen wir diesen bedenklichen Entwicklungen, die letztlich in den Totalitarismus führen, nicht länger tatenlos zusehen. Das Mediensystem hat in der vorherrschenden Form an Glaubwürdigkeit und Vertrauen beim Publikum verloren. Qualitätsmedien, die diese Bezeichnung verdienen, sind jedoch weiterhin von zentraler Bedeutung für die Demokratie und die Bevölkerung.“

Im Sinne einer Erneuerung der gesamten Medienlandschaft, auch unter Hinwendung auch zu alten Regeln, stellten die Journalisten zehn Punkte zusammen, die für sie die Grundlagen ihrer Arbeit darstellen. Eine noch ausführlichere Darstellung der Formulierungen findet man im TKP-Artikel am Ende diesen Beitrags und als Etablierte Journalisten fordern: Erneuerung des Journalismus in Österreich unter "NM-Portal" in der Menüleiste dieser Online-Zeitung.

1.Die Zielgruppe: Journalismus muss für die Bevölkerung da sein.
2. Medien müssen ihre Rolle als vierte Gewalt ernst nehmen.
3. Klare Abgrenzungen von Meinung und Bericht.
4. Qualität und Niveau statt schnell verfasster Artikel mit geringer Halbwertszeit. Lieber Mut zur Lücke als Lückenbüßer-Textbeiträge.
5. Sachlichkeit anstelle ideologischer Kampfbegriffe, Schlagworte und Schubladisierungen sind zu vermeiden.
6. Politische Tendenz in der Berichterstattung sollte möglichst vermieden, zumindest aber selbstkritisch reflektiert und entsprechend ausgewiesen werden. Grundsätzlich gilt: politisch-ideologische Vielstimmigkeit statt Monochromie. Wir lehnen Fremdzuschreibungen wie „rechtsextrem“ oder „links-links“ ab.
7. Transparenz: Mediale Abhängigkeiten sollten transparent gemacht werden (Finanzierung, Nähe zu politischen Parteien etc.).
8. Demokratie: Ein freier, unabhängiger Journalismus bildet die Spitze der freien Meinungsäußerung in einer Demokratie. Ihn gilt es sicherzustellen, um unsere demokratische Gesellschaftsform zu schützen und zu erhalten.
9. Keine Tabus: Denkverbote sollte es nicht geben.
10. Objektivität: Ein umfassender, viele Aspekte beleuchtender Journalismus verpflichtet sich dem Credo der Objektivität. Darunter verstehen wir eine ausgewogene Berichterstattung.

Auf change.org kann das Zehn-Punkte-Programm für eine Erneuerung des Journalismus unterstützt werden.
https://tkp.at/2022/10/27/etablierte-journalisten-fordern-erneuerung-des-journalismus-in-oesterreich/



Begleiten und unterstützen SIE bitte wohlwollend unsere „unabhängige Schreibe“. Journalistische Arbeit hat ihren Wert und einen Preis, daher freue ich mich besonders das dennoch NIEMAND bei stattzeitung.org vor einer Bezahlschranke landet! Unsere Information soll für JEDE und JEDEN gleichermaßen zugänglich sein. Wir tun dies im Vertrauen darauf, breit getragen zu werden.

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Kommentare

Kommentar von Felix Zimmer |

Diese Initiative sagt mir sehr zu. Zu Punkt 9 habe ich einen konstruktiven Vorschlag: keine Tabus- Denkverbote DARF ES nicht geben! Aus "sollte" wird und wurde in der Realität weder Ross noch Reiter genannt. Ich möchte gleich hinzufügen, dass eine Spielart der angeblich politisch korrekten „Sichtweise“ / einem Haltungsjournalismus ein falsches Bild der Wirklichkeit gezeichnet wurde und wird. Es sollte allerdings "eine Art" Respekt den Menschen gegenüber erbracht werden. Eine nicht reißerische, höfliche Ausdrucksweise ist an sich nicht verkehrt und würde auch einem Südkurier nicht schaden. Sie wird und ist es aber, wenn man die Worte so umdichtet, dass Inhalte nicht mehr verstanden werden können und falsche Realitäten durch Suggestivfragen in die Köpfe gesät werden. Alle „Meinungsblätter“ (Taz, Compact, Konkret, Junge Freiheit) soll es weiterhin geben. Wer da Neutralität erwartet, sollte sich Gedanken über Meinungsvielfalt machen. Es lebe der Unterschied!

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