Gender-Gagga, Corona und Klima

von Stef Manzini (Kommentare: 2)

Meinung

Als ich neulich bei Freunden war, lief in der Glotze ein Krimi. Und ja, da war es wieder, dass mittlerweile obligatorische „Homo-Paar“. Schwule Täter, die lesbische Kommissarin. Homosexuelle „all-over“. Mir scheint das übertrieben, denn Menschen der LGBTQ- und neuerdings noch IA- Community (Gemeinschaft) gehören unbestritten und wichtig und richtig zur Gesellschaft- aber sie sind nach wie vor eine Minderheit. Diese ständige Präsenz und ja, auch das übermäßige „Gendern“ ginge ihm auf den Keks, sagte dazu dann auch mein Freund- und ich finde er hat recht. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, ich bin in dieser Frage nicht nur für Toleranz, sondern ohne Wenn und Aber für Akzeptanz! Allerdings führt die Überzeichnung des Themas mit einigen mir merkwürdig erscheinenden Auswirkungen eher zur Verunsicherung, zur Desorientierung und damit auch zur Destabilisierung in der Kultur, der Familie und bei dem Geschlecht- und letztlich deshalb wieder zu neuer Diskriminierung der Homosexuellen. Warum? Weil der genervte Hetero-Mitmensch und auch Teile der Community einfach genug davon hat. Den Unmut aufgrund der Gereiztheit durch Überstrapazierung kriegen dann die Menschen ab, die lesbisch, schwul, trans und vieles weitere mehr sind- aber für ihre plötzliche Überpräsenz ja gar nichts können. Diese ist politisch herbeigeführt. Ich habe echte Sorge, dass es dabei gar nicht um Hilfe und Akzeptanz für Minderheiten geht, sondern das Thema missbraucht wird, um dann am Siedepunkt wieder „härtere Seiten“ aufziehen zu können.

Lasst die Kirche im Dorf möchte man denen zurufen, die Gender-Politik nun auch als Ansatz für Hilfsprojekte in der dritten Welt deklarieren. Hunger und Armut sind weder männlich noch weiblich, nicht bi noch trans. Achtung Einschränkung: Auch dabei gilt Martin Luther Kings Satz: „Eine Ungerechtigkeit irgendwo ist eine Ungerechtigkeit überall". Natürlich ist es besser Bedingungen an Hilfen zu knüpfen in Ländern in denen Schwule gesteinigt und Mädchen beschnitten werden. Auch hier sollte man beim Thema „Gendern“ oder „Sexuelle Vielfalt“ genau definieren, was damit eigentlich gemeint ist. Immer häufiger diskutieren wir Themen, ohne uns vorher zu vergewissern, dass wir auch wirklich dasselbe meinen. Das ist so bei Corona, Krieg und Klima- und auch bei diesem Thema. Warum ist das Thema überhaupt wichtig, haben wir nicht andere Probleme? Ich finde nicht, dass wir Probleme in schlechtere und bessere unterscheiden sollten, allerdings in wichtig und weniger wichtig. Zwei weitere Erlebnisse beziehungsweise Aspekte sind mir aber so nahegegangen, dass ich genau dieses Thema als auch im Kontext zu „Corona“ und „Klima“ wichtig erachte.

In einer Gesprächsrunde im Straßencafé sagte ein Mann Homosexualität sei für ihn eine Krankheit. Überlingen, Deutschland 2022. Ich antwortete lakonisch ich fühle mich eigentlich nicht krank. Im Kopf hatte ich Bilder von Elektroschock-Therapien für Homosexuelle, bis hin zur Euthanasie und der Ermordung der „Entarteten“ im sogenannten Dritten Reich. Ausgegrenzt. Weggesperrt. Beseitigt. Na, dämmerts...? In der großen Runde sagte ich nichts mehr, habe mich aber mit dem Mann zu einem Gespräch darüber verabredet.

Pride-Time: In Berlin, Köln und anderswo ging vergangene Woche die LGBTQIA-Community und andere Menschen, die sich für Akzeptanz aller „Arten“ von Liebe einsetzen zu Hunderttausenden beim Christopher-Street-Day auf die Straßen. In Köln mischten sich sogenannte „MAP“ („Minor Attracted Person“) zu Deutsch Personen mit einer sexuellen Vorliebe für Minderjährige- nennen wir sie einfach Pädophile, unter den CSD-Zug, hissten ihre Flagge und verlangten Akzeptanz. Niemand hat sie gerufen. Niemand hat sie eingeladen. Der Kölner CSD ließ umgehend verlautbaren, er stehe für Freie Liebe und sexuelle Vielfalt- allerdings nicht bei Schutzbefohlenen also Minderjährigen, hier gäbe es null Toleranz. Wie ich finde die einzige Art mit dieser widerwärtigen Forderung umzugehen. Hier sollte der CSD missbraucht werden, und genau das sehe ich auch bei der total über das Ziel hinausschießenden „Gender-Offensive“, vor allem von den „Grünen“ in der Bundesregierung die angeblich der LGBTQIA nutzen soll.

Ich habe ehrlich gesagt Sorge, dass dieser Missbrauch dazu führt, ähnliches wie bei „Corona“ und bei den ebenfalls völlig hysterischen und wenig sachbezogenen Debatten, Geboten und Verboten beim Thema Klima auszulösen. Hier sagen uns überspannte Teenager was „Sache“ ist, lassen sich aber selten auf eine Debatte ihrer „Ökobillanz“ verursacht durch „Streaming“ ein- die ist nämlich katastrophal. Schnell sucht sich die eine Minderheit die nächste, um gegen sie zu pöbeln, das erlebe ich oft im Netz, auch unter „Corona-Maßnahmen-Gegnern“. Gerne nehmen sich hier die sogenannten konservativen Kräfte diese Bevölkerungsgruppe für Hass und Häme „zur Brust“. „Schwule Sau“ ist immer noch das Schimpfwort Nummer 1 an deutschen Schulen. Wir alle sollten durch „Corona“ extrem sensibilisiert sein, welche Begriffe wir wem anhängen. Alle „Impf-Skeptiker“, die plötzlich „Rechtsradikale“ heißen, können ein Lied davon singen. Menschen, die für Frieden sind, wurden über Nacht zu den Symphatisanten eines Diktators. Sich küssende Männer oder Frauen, und ein Mann in Frauenkleidern tut niemanden weh- und sie sollten sich in unserem Land nicht verstecken müssen. Lange wurde für die Rechte der LGBTQIA gekämpft, angefangen in einer Zeit, in der diese Rechte alles andere als selbstverständlich waren. Daran erinnert der Christopher Street Day. Viel wurde erreicht- und das ist auch gut so. Individuelle Diskriminierung kann man jedoch nicht mit einem Gesetz bekämpfen, aber bestrafen, wenn sie gewahr wird. Das bietet den betroffenen Menschen nicht immer Schutz, aber ein gewisses Maß an Rechtssicherheit. In Berlin sind es besonders oft junge Türken und Menschen mit muslimischer Religion, die ihre Art „kurzen Prozess“ mit einem Homosexuellen oder einer Transe zu machen, auf den Straßen umsetzen. Hier habe ich Null Toleranz- und wünsche mir ein starkes Durchgreifen seitens der Polizei. Ein biologischer Mann ist ein biologischer Mann. Er wird nicht durch Handauflegen zur Frau oder weil er es sich sehr wünscht. Das ist ein langer und sehr schmerzhafter Prozess, für die die das noch nicht wissen, den Menschen nur in großer Drangsal und nicht aus Jux und Dollerei zu gehen bereit sind. Die Abschaffung des bisherigen „Transsexuellengesetzes“ ist richtig, denn das behandelte die Betroffenen wie Kranke, und war daher entwürdigend. Neu ist jetzt das „Selbstbestimmungsgesetz“ und über dessen Inhalt sollten sich diejenigen informieren, die allzu schnell davon sprechen, dass sich jetzt ihre 14-jährige Tochter umgehend in einen Mann „verwandeln“ könnte.


Stilvolles „Gendern“ in der Sprache halte ich für lange überfällig und auch angemessen. Überlegen Sie liebe LeserIn einmal, welche Bilder Sie im Kopf haben, wenn ich sage: „der Flugkapitän, und das Bordpersonal“. Na, Sie verstehen? Am Gemüsestand auf dem Wochenmarkt nach Petrasilie zu verlangen ist so ziemlich genau das Gegenteil von dem was ich meine. Auch hier gilt, manchmal reicht es aus auf ein altes und gutes Haus nur ein neues Dach drauf zu setzen. Niemand wird mehr nass.

Ich wünsche mir Maß und Mitte im Umgang mit diesem sensiblen Themenbereich, der zu den Grund- und Freiheitsrechten in diesem Land gehört. Ich möchte nicht erleben, dass ähnlich wie bei Corona und Klima eine völlig überdimensionierte politisch erzeugte Zwangssolidarität dann exakt das Gegenteil davon erzielt, was (angeblich) beabsichtigt ist. Leidtragende davon sind dann nicht nur das Klima selbst oder so beschimpfte (angebliche) „Sozialschädlinge“ im Kontext „Corona“, sondern auch die LGBTQIA-Menschen, die vermutlich leider mit irren Ideologien weniger akzeptiert, als dann wieder mehr diskriminiert werden. Den gesunden Menschenverstand und den Willen zur Achtung und dem Respekt gegenüber dem Einzelnen und seiner im Grundgesetz verankerten Freiheitsrechte kann kein neues Gesetz ersetzen. Dafür sind wir ganz alleine verantwortlich.

"LGBTQIA+" ist eine Abkürzung der englischen Wörter Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual. Es ist also eine Abkürzung für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/Transgender-, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen. (Quelle: Wikipedia)


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Kommentare

Kommentar von Anke |

Vielleicht noch interessant: Ukrainer gehören zur homophobsten Bevölkerung Europas, "schwul" gehört hier zum schlimmsten Schimpfwort überhaupt und Homosexualität wird überhaupt nicht geduldet bis hin zu Gewaltandrohungen (Erfahrungen aus Sprachkursen).

Kommentar von Elke Abt |

Vielen Dank für diese Artikel.
Es ist geradezu unerträglich, dass die Menschen in eine Sexualmoral der 50iger zurückkehren und in Chats ihren Hass über die gießen, die nicht bei Vater, Mutter, Kind mitspielen wollen. Zugegeben, es sind Auswüchse im Regenbogenanstrich zu sehen, die kein Mensch braucht, aber das hat nichts mit unserm täglichen Leben zu tun.
Das ist ein weiteres Instrument unsere Gesellschaft zu spalten.
Ich will in einer Welt der "Freizügigkeit" leben. Den Begriff kennen wir auch noch aus den Corona-Lockdown Zeiten.
Da wurde unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Und jetzt wird von genau der Szene, die auf die Straße ging, um für diese Freizügigkeit zu kämpfen, postuliert was für eine Sexualmoral herrschen soll.
Kein Transmensch und kein/e Homosexuelle/r, den ich kenne, möchte Kindern, Frauen oder sonst Jemand belästigen.

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