Es geht weiter, die Überlinger Montags-Demos

von Stef Manzini (Kommentare: 3)

Bild: Stef Manzini
  • Kundgebung und Protestzug ab Pfingstmontag auf dem Landungsplatz.
  • Veranstalter ruft die Bevölkerung zur Solidarität auf.
  • Pflegekräfte und Patienten sind besonders betroffen.
  • „Corona-Maßnahmen“ noch lange nicht vom Tisch.
  • Neue „Welle“ im Herbst, laut Karl Lauterbach.

Ab dem Pfingstmontag, den 6. Juni 2022, findet der sogenannte „Überlinger-Spaziergang“ künftig immer montags um 18 Uhr auf dem Landungsplatz auf der Seepromenade statt. Da die Gründe für die Demonstrationen weiterhin existieren, rufen die Veranstalter breite Teile der Bevölkerung dazu auf, sich dem Protest anzuschließen. Rund 1.200 Pflegekräfte (PflegerInnen, Ärzte, Therapeuten und so weiter) sind im Bodenseekreis von der „einrichtungsbezogenen Impfpflicht“ betroffen, daraus ergeben sich soziale Härten- aber auch grundlegende Einschränkungen in der Versorgung der Patienten. Es gäbe daher überhaupt keinen Grund, den Protest gegen die falsche „Corona-Maßnahmen-Politik“ einzustellen, bekräftigt der Demokratische Widerstand (DW).

Die angemeldete Demonstration fand bisher auf der Hofstatt, dem zentralen Platz Überlingens, statt. Nun treffe man sich also an der „lauschigen Seepromenade“, so der Veranstaltungsleiter, der Überlinger Altenpfleger Felix Zimmer. Man verspreche sich vom Spaziergang über die Seepromenade auch, dass zusätzlich Menschen in den umliegenden Lokalen und Touristen für die dringenden Anliegen der Demonstranten sensibilisiert würden. Kernthemen des friedlichen Protests sind nach wie vor eine freie Impfentscheidung, also die Rücknahme der „einrichtungsbezogenen Impfpflicht für die Pflege“, und die damit verbundenen sozialen Härten für Pflegekräfte und Patienten, sowie das Vorbeugen gegen einen erneuten Vorstoß betreffend der „allgemeinen Impfpflicht“. Weiterhin gibt es wie bisher auch eine Kundgebung mit diversen Redebeiträgen und einem offenen Mikrofon. Im Anschluss daran gehen die Spaziergänger über die Hafenstraße bis zum Mantelhafen, und dann auf der Promenade zum Badgarten, und zurück zum Landungsplatz. Die Überlinger Polizei hatte den Ortswechsel angeregt, da die neue Wegstrecke des Protest-Zuges überwiegend im verkehrsberuhigten Bereich und in der Fußgängerzone liege, und damit Sperrungen einzelner Straßen in der Überlinger Innenstadt entfielen. Die Veranstalter der „Montags-Spaziergänge“ kamen diesem Vorschlag der Behörde gerne nach. Der Veranstalter und das „Bündnis freie Impfentscheidung“ rufen weiterhin zu Protesten gegen die ihrer Meinung nach falsche „Corona-Politik“ und die verfehlten „Corona-Maßnahmen“ auf. Widerstand sei wichtig, denn die „Pandemie“ sei noch lange nicht vom Tisch, sie mache über die Sommermonate nur eine kleine Verschnaufpause, betonen die Verantwortlichen.
Ziel der Proteste ist ein Corona-Ausstiegskonzept (MWGFD), und die Einhaltung der durch das Grundgesetz garantierten Unversehrtheit des Einzelnen.

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, beriet sich mit seinen Kollegen der Mitgliedsstaaten dieser Tage auch im Rahmen des G-7 Treffens über weitere Schritte der „Corona-Bekämpfung“ für den Herbst. Mit den Deutschen Ministerpräsidenten habe man sich erst einmal darauf geeinigt, keine Schulschließungen und weitreichende „Lockdown-Maßnahmen“ zu ergreifen. Die Bundesländer machen Druck aufgrund einer neuen befürchteten „Corona-Welle“ im Herbst, mahnen aber auch an, dass es bisher keine validen Daten gibt. Masken, Testpflicht und Abstandsregeln könnten aber bereits im Herbst wieder notwendig werden, sagte Lauterbach in Interviews. Der Gesundheitsminister warnte bereits jetzt eindringlich vor einer neuen Welle mit der Virusvariante die aktuell in Spanien aufgetaucht wäre. Ein Virus mutiert bekanntermaßen immer, jedoch sagte Lauterbach dazu, er könne aktuell keine Prognosen zur Gefährlichkeit der neuen Corona-Variante machen.

Weiter geht´s mit dem Protest, Montag für Montag jetzt an prominenter Stelle auf dem Landungsplatz und entlang der Überlinger Seepromenade.



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Kommentare

Kommentar von Michael Bartoschek |

Einfach nur noch furchtbar. Furchtbar sind die Anmeldungen der Montagsspaziergänge. Die Spaziergänge kommen aus dem Osten und tragen den Geist sie nicht anzumelden. Die Menschen im Osten gehen einfach auf die Straße, hier in Überlingen kooperieren die Orgas mit der Staatsmacht , wo der Protest am wenigsten stört.

Das ist kein Protest und zerstört den Geist der Montagsspaziergänge. Spätestens wenn wieder Auflagen kommen, wird wieder die Frage gestellt warum so wenige kommen. Ganz einfach, weil die Orgas die Auflagen durchsetzen , gegen die man eigentlich Protestiert und somit der Zusammenhalt zerstört wird.

Meine Frage ist warum können die Orgas nicht an einem anderen Tag anmelden und die Leute selbstbestimmt am Montag kommen lassen ?

Freien Menschen brauchen kein Versammlungsrecht und Auflagen um sich an einem Ort gegen die Tyrannei zu erheben.
Betreutes Denken kennt Deutschland schon, jetzt kommt auch noch das betreute Protestieren.

Kommentar von Judith Sinistra |

Lieber Herr Bartoschek,
auch wenn nach ihrer Ansicht der Ursprung der Spaziergänge aus dem Osten kommt, ist dies noch kein Grund alle anderen Formen des Protests schlecht zu reden. Ich kann ihre Meinung akzeptieren. Überlingen ist groß genug um weitere Spaziergänger auszuhalten. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Menschen mit dem Wunsch nach Protest dies auch zeigen und selbstständig umsetzen, statt zu warten das Andere es nach ihren Wünschen tun. Jeder ehrlich und friedlich gemeinte Protest, darf und sollte seinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Das ist gelebte Vielfalt und wäre ein wünschenswerter Ausdruck von Meinungsfreiheit und gelebter Widerspruch zu der Politik unseres Landes. Haben Sie Mut und werden Sie ein Orga mit Visionen. Und sollten wir uns auf unseren Spaziergängen begegnen, dann freue ich mich, wir spazieren für dasselbe Ziel.
Alles Gute für Sie und eine bessere neue Zukunft für uns Alle.

Kommentar von Felix Zimmer |

Sehr geehrter Herr Bartoschek,
waren sie den auf einem unserer Spaziergänge zu finden? Wir stehen mit Namen und Gesicht für unsere Überzeugung ein und ja: wir kooperieren mit dem Verwaltungsbehörden. Ich arbeite selber in öffentlichen Dienst. Wo ist ihr wahrnehmbarer Protest? Ihr Name sagt mir nichts, obwohl ich die Protestkultur am See ganz gut zu kennen glaube. Nichts desto trotz: Kommt alle am kommenden Montag an den See und lasst uns die Missstände in unserem Land angehen. Werde ich sie dort sehen? Wir haben ein offenes Mikrofon, dass biete ich auch ihnen an.
Liebe Grüße,
Felix Zimmer

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