Das MWGFD Ausstiegskonzept – ein Aufruf zu einem längst überfälligen Diskurs

von Christfried Preußler (Kommentare: 2)

Bild:Stef Manzini
Gastbeitrag
  • Eine Einordnung von Dr. med. Christfried Preußler, Facharzt für Allgemeinmedizin, Überlingen.
  • Unabhängige Daten bestätigen Häufung von Todesfällen.

In der seit nahezu 2 Jahren andauernden Corona-Krise klaffen die Meinungen weit auseinander. Befürworter der Maßnahmen berufen sich immer wieder auf „die Experten“, „die Wissenschaft“ und postulieren eine Eindeutigkeit der Datenlage. Dies ist von internationalen und nationalen Entscheidungsträgern ebenso zu hören wie in der Kommunalpolitik und ist zu einer tief eingeprägten Überzeugung vieler Bürger geworden. Dass die Realität ganz anders aussieht und von einer Einheitlichkeit der wissenschaftlichen Erkenntnisse im Sinne der Untermauerung einer Sinnhaftigkeit der Maßnahmen – von Lockdown über Masken und Testen bis Impfen – nicht die Rede sein kann, zeigt die Tatsache, dass es weltweit eine Vielzahl maßnahmenkritischer Bündnisse gerade im Bereich von Wissenschaft und Medizin gibt. Liest man ihre Erklärungen, findet man eine Fülle wissenschaftlicher Publikationen, die eine kritische Sichtweise unterstützen.

Im deutschsprachigen Raum haben sich in der „Gesellschaft der Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V“ (MWGFD) Ärzte und andere medizinisch tätige Personen mit Wissenschaftlern zusammengeschlossen, die zu den Themen Gesundheit, Freiheit und Demokratie forschen und lehren (www.mwgfd.de). Der Verein hat inzwischen über 17.000 Unterstützer. Gründer ist Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, der 22 Jahre Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz war und ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet ist. Hingewiesen sei hier auch auf die Schweizer Vereinigung Aletheia – Medizin und Wissenschaft für Verhältnismäßigkeit, die von über 3500 Angehörigen der Gesundheitsberufen und über 5000 anderen Bürgern unterstützt wird (www.aletheia-scimed.ch).

Die Gesellschaft MWGFD beruft sich unter anderem auf die Great Barrington Erklärung, in der bereits im Oktober 2020 renommierte Epidemiologen und Ärzte und Wissenschaftler anderer Disziplinen eine Abkehr von der globalen Maßnahmenpolitik forderten (www.gbdeclaration.org/die-great-barrington-declaration/). Sie wurde von über 15.000 Wissenschaftlern, über 45.000 Ärzten und über 860.000 besorgten Bürgern unterzeichnet.

Unter Beteiligung von Experten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum hat die MWGFD kürzlich ein „Corona-Ausstiegskonzept" vorgelegt mit dem Ziel eines sehr kurzfristigen und kostengünstigen Ausstiegs aus der Corona-Krise. Es besteht aus einem offenen Brief an die Bevölkerung und alle Entscheidungsträger, in dem 10 Forderungen formuliert werden, sowie einer umfassenden Sammlung von Daten und Argumenten („Langfassung“), die mit 141 Quellen belegt sind (die Dokumente sind zu finden unter www.mwgfd.de/das-mwgfd-corona-ausstiegskonzept/).

In ihrem offenen Brief weisen die Experten darauf hin, „dass die derzeitigen politischen Präventiv- und Immunisierungsstrategien mehr unerwünschte und schädliche Nebeneffekte als Nutzen bringen“ und keineswegs alternativlos seien. Sie fordern dazu auf, „diese Politik in einem breiten gesellschaftlichen Diskurs zu überdenken, Alternativen zuzulassen und zu erproben“. Sie betonen, dass Menschen von der Natur mit einer sehr wirksamen Abwehr gegen Infektionen ausgestattet seien und dass Maßnahmen, die Angst und Panik verbreiten, kontraindiziert seien und den Schaden verstärkten.

Übersicht über die Forderungen der MWGFD

1. Sofortige Einstellung der COVID-Impfungen und insbesondere der COVID-Impfpflicht
Es wird von „unnötigen und gesundheitsschädigenden gentechnischen Immunisierungsversuchen“ gesprochen. Die Anwendung der experimentellen und nur bedingt zugelassenen Substanzen insbesondere an Kindern sei „völlig sinnlos und riskant“.
In der Langfassung werden die Bedenken ausführlich dargelegt (S. 6ff). Besonders gravierend ist die Übersterblichkeit des Jahres 2021, die „einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen Covid-19-Impfungen und Mortalität in Deutschland und anderswo“ zeigten. Die Experten kommen zu dem Schluss: „Diese Analyse legt nahe, dass die Impfkampagne gestoppt werden und ein aktives Sicherheits- und Wirksamkeitsmonitoring eingesetzt werden muss …“ (Langfassung S. 12f).

2. Beendigung sämtlicher nicht evidenzbasierter nicht-pharmazeutischer Maßnahmen bei Menschen ohne Krankheitssymptome
Zu diesen Maßnahmen zählen u.a. Lockdowns, Schulschließungen, Maskenpflicht, Abstandsregeln sowie RT-PCR- und Antigenschnelltests in der gesunden Bevölkerung. Es war bereits eine zentrale Forderung der Great Barrington Erklärung, auf solche Maßnahmen zu verzichten und der Bildung einer natürlichen Herdenimmunität Raum zu geben.

3. Pandemie-Management muss vernünftig gesteuert werden auf Basis von Wissenschaftlichkeit und Evidenz
Die Experten bemängeln, dass korrektes Testen wirklich Kranker und eine korrekte Erfassung der epidemischen Lage versäumt wurde. Sie fordern das Einbeziehen differentialdiagnostischer Überlegungen und weisen auf die Untauglichkeit des PCR-Tests und die Unbrauchbarkeit der verwendeten Kennwerte (Inzidenzziffern, Fallzahlen) hin (Langfassung S. 23ff), auf denen die gesamte Corona-Politik aufgebaut ist. Die auf unstandardisierten Fallzahlen basierenden Berichte des Robert Koch-Instituts (RKI) seien „fahrlässig und unprofessionell“, was ein eindrucksvolles Beispiel auf S. 25 der Langfassung zeigt: je mehr getestet wird, umso höher ist die Zahl der positiven Tests, obwohl sich das tatsächliche Infektionsgeschehen gar nicht geändert hat!
Sie weisen auf die Notwendigkeit einer Studienkohorte hin, also einer systematischen statistischen Erhebung, die es ermöglicht, die tatsächliche epidemiologische Situation zu erfassen. Wegen dieser fundamentalen Versäumnisse fordern sie den Rücktritt der bisherigen beratenden Experten und deren Ersetzung durch ein interdisziplinäres beratendes Gremium.

4. Erstellen leicht anwendbarer Konzepte zur Prävention und Behandlung von COVID-19
Die Experten betonen das Vorhandensein einer wirksamen Prophylaxe wie gesunder Lebensstil, viele Sozialkontakte und Vitamin D3. Wirksame Maßnahmen zur Prävention und Behandlung aus dem Bereich der Komplementärmedizin und der konventionellen Therapie seien verfügbar. Es gibt bewährte Behandlungsprotokolle zur ambulanten Frühbehandlung und auch zur stationären, ggf. auch intensivmedizinischen Behandlung. Dies wird in der Langfassung erörtert (S. 18f).

5. Die Dominanz einer einzigen, nämlich der virologischen Logik, muss beendet werden
Die Experten fordern: „Andere Aspekte, etwa volkswirtschaftliche, soziale, psychologische, pädagogische und ganzheitlich medizinische Betrachtungen müssen einbezogen werden.“ Hierzu sollten auch Ärzte aus patientennahen Disziplinen einbezogen werden und nicht zuletzt Pathologen und Rechtsmediziner zur Abklärung von Nebenwirkungen der Impfung und Todesursachen-Ermittlung. Sie bemängeln Abhängigkeiten, die durch immer größer werdenden Einfluss von Pharmakonzernen entstanden seien und die zu einer enormen Kostensteigerung im Medizinsektor geführt haben, ohne dass es zu einer Verbesserung der Volksgesundheit gekommen sei.

6. Beruhigung der Bevölkerung hinsichtlich ausreichender Versorgung für alle
Kritisiert wird, dass die bisherige mediale Präsentation der Pandemie bei einem Großteil der Menschen Angst vor einem „Killervirus“ aufgebaut habe, wobei Angst ein Hauptfaktor für die Schwächung des Immunsystems sei. Basierend auf einer Analyse des RKI, die keinen außergewöhnlichen Verlauf der Sterblichkeit für das erste Jahr der sog. Pandemie feststellt, wird in der Langfassung festgestellt: „Im Jahr 2020 hat sich außer einem politischen Trommelfeuer, einem Lockdown und einem großen Medienrummel medizinisch nichts Außergewöhnliches ereignet“ (S. 16). Der „Überaktivierung des Paniksystems“ könne durch soziale Nähe, Geborgenheit und hoffnungsgebende Nachrichten in den Medien entgegengewirkt werden. Ihr Appell: „Die Spaltung der Gesellschaft wird nur durch offenen und respektvollen Diskurs überwunden, nicht durch mediale und politische Einschüchterung“.

7. Die Medien sollten gemäß den im Pressekodex formulierten Ethikrichtlinien breitgefächerte Information bereitstellen
Laut Pressekodex (https://www.presserat.de/files/presserat/dokumente/download/Pressekodex2017light_web.pdf) verbieten sich die Diffamierung abweichender Meinungen und wohlbegründeter Kritik sowie eine auf Angst und Panik abzielende Berichterstattung. Beiträge zu Themen wie gesunder Lebensweise und Stärkung des Immunsystems werden gewünscht.

8. Bereitstellung von Programmen zur Behandlung der durch die Maßnahmen entstandenen Traumata, insbesondere für Kinder und Jugendliche
Die besondere Belastung der Kinder und Jugendlichen durch Maßnahmen wie Testungen und Maskenpflicht wird herausgestellt und deren Aufhebung gefordert. Dagegen sollten Maßnahmen wie eine kurzfristige Erhöhung des Angebots an therapeutischen Optionen begonnen werden. Auf ein eklatantes, viele junge Menschen traumarisierendes Thema wird besonders hingewiesen: „Die impliziten Schuldzuschreibungen, die Kindern die Schuld an der Erkrankung ihrer Angehörigen zuweisen, … waren von Anfang an sachlich falsch und psychologisch gefährlich.“ Die fehlende Bedeutsamkeit asymptomatischer Infektionen, aufgrund derer Gesunde, vor allem auch Kinder, eine Gefahr für andere Menschen darstellten, wird in der Langfassung begründet (S. 22f).

9. Beendigung des Pflegenotstandes durch geeignete Maßnahmen
In der Langfassung führen die Experten aus: „Ein wesentliches Argument für die ‚Maßnahmen‘ und Impfungen war immer die Behauptung, dass andernfalls die Kapazitäten des Gesundheitssystems gesprengt werden würden. Dieses Argument ist nachweislich falsch“. Sie betonen bezüglich der Intensivbetten u.a.: „Nie gab es eine kritische Grenze, an der keinerlei Reserven mehr vorhanden gewesen wären“ (Langfassung S. 19f). Gefordert wird eine ausreichende, faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen (höhere Personalschlüssel) und Anerkennung für Pflegende. Es wird auf die Pflege hingewiesen als „die größte Gruppe von Experten, die am wenigsten anerkannt sind“. Es wird eine „rücksichtslose, gewinnorientierte Personalpolitik“ angeprangert.

10. Gewaltenteilung, Recht und Freiheit
Es wird die Wiederherstellung der Gewaltenteilung gefordert, die in der Coronakrise untergraben worden sei. Als Beispiele führen sie das Parlament an, das zu einem Instrument der Regierung wurde und das regierungskonforme Urteilen von Gerichten – „so gab es nichts, was die Menschen vor dem Statt geschützt hätte“. Als besonders eklatantes Beispiel weisen sie auf Hausdurchsuchungen bei einem Richter und bei Gutachtern hin, die an einem maßnahmenkritischen Urteil beteiligt waren. Tiefe Eingriffe in die Rechte des Bürgers durch umfangreiche Vorschriften, in die Meinungsfreiheit, z.B. durch staatlich geförderte Zensurmaßnahmen und in die Wissenschaftsfreiheit, z.B. durch staatliche Instrumentalisierung der Wissenschaft, müssten zurückgenommen werden. Ihr Schlusssatz lautet: „Der Staat darf nicht eine wissenschaftliche These zur Wahrheit erklären und alle Wissenschaftler, die andere Thesen vertreten, ignorieren oder diskreditieren.“

Abschließende Bemerkung

Am meisten polarisiert das Thema der Impfungen. Wir alle erleben seit Beginn der Corona-Impfungen eine Häufung von „plötzlichen und unerwarteten“ Todesfällen, wie es sie noch nie gegeben hat. Die persönliche Wahrnehmung wird bestätigt durch

  • die oben genannten alarmierende Zahlen einer Übersterblichkeit seit Beginn der Impfkampagne.
  • die Anzahl der an die Behörden gemeldeten Nebenwirkungsfälle (national: Paul Ehrlich-Institut PEI, auf europäischer Ebene die Datenbank EudraVigilance der Europäischen Arzneimittelagentur EMA).
  • die neuesten Zahlen der BKK Provita (Link zum Artikel Corona-Impfung. Risiken und Nebenwirkungen unbedenklich?).

Dies sind vier voneinander unabhängige Daten- und Erkenntnisquellen, die sich gegenseitig bestätigen und auf eine nie gekannte Häufung von Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen im Zusammenhang mit Impfungen hinweisen.
Alle grundlegenden Prinzipien unserer Gesellschaft, allen voran die Grundrechte und die Verpflichtung zum Schutz des Kindeswohls sowie die ethischen Prinzipien und Pflichten von Ärzten und aller mit der Gesundheitsfürsorge befassten Menschen rufen nach einer raschen Klärung dieser Situation. Es ist untragbar, wenn eine angemessene Auseinandersetzung mit diesem Thema von Seiten der Politik, der Institutionen und vieler Mainstream-Medien weiterhin mit den bekannten propagandistischen Vokabeln verweigert wird!
Alle Bürger sind nun zu echter Solidarität aufgerufen, um den bereits entstandenen immensen Schaden zu begrenzen und neue Strukturen aufzubauen, die uns und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.



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Kommentare

Kommentar von Sylvie Bueb |

Danke Herr Preussler, dass Sie hier so klar Stellung genommen haben! Genau das erwarten die Bürger von Ärzten - dass sie ihrem hippokratischem Eid gerecht werden und aufklären. Danke für Ihren Mut und Ihren Gastbeitrag!

Kommentar von Roland Kaim |

Man kann anscheinend nur noch hoffen und beten, dass sich die Mehrheit des Bundestages gegen eine allgemeine Impfpflicht ausspricht.

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